Sonntag, 21.04.24
Der Tag beginnt mit leichtem Regen. Wir verlassen den Kastoriasee. Nehmen in der Stadt eine andere Abzweigung wie unser Navi vorgibt, bei einem Kreisverkehr treffen wir auf die Kirche, die selbst mit regenverhangenem Himmel Eindruck hinterlässt. Unser Navi hat umgestellt und so bleiben wir in unserer eingeschlagenen Richtung. Die Straße führt uns vorbei an herrlichen Häusern, von denen man einen tollen Blick auf den See hat. Als wir aus dem Stadtbereich raus sind, wird die Straße wieder einmal schlecht und wir sind ganz alleine. Wenigsten bis wir auf eine Kuh-/Rinderherde treffen, die uns den Weg teilweise versperrt. Nach ca. 20 km treffen wir dann auf die Hauptstraße auf der wir bei wieder stärker werdendem Regen nach Mikrolimni und von dort an den kleinen und großen Prespa-See mit dem Städtchen Psarades fahren. Hier stellen wir „Gretchen“ ab, ziehen die Regenjacken an und bummeln auf der Strandpromenade bis zum Ende des Dorfes. Wir treffen hier nur auf ein paar Hunde, die uns des Wegs begleiten. In den zahlreichen Tarvenen werden die Tische eingedeckt – anscheinend werden Besucher erwartet. Wir fahren weiter, hatten wir doch einige Kilometer zuvor am Abzweig den Hinweis auf die Basilika Agios Achlios und dem Kloster Panagias Porfiras entdeckt. Auf dem Parkstreifen am Straßenrand stehen doch tatsächlich 3 Busse! Das Inseldörfchen, auf der sich die Ruinen der Basilika und des Klosters befinden, ist über einen 8-Minuten-Fußgängerüberweg zu erreichen, also los geht’s im strömenden Regen. Schon nach diesen 8 Minuten sind wir bereits durchnässt, gehen aber eisern weiter, werfen einen Blick in die kleine Kirche und gehen zur Ruine der Basilika – die weiteren Anlagen sehen wir uns nicht mehr an. Nass und kalt erreichen wir „Gretchen“, ziehen uns trockene Sachen an und kochen Kaffee. Da wir nach Edessa möchten, müssen wir über den 1558 m hohen Pisoderion-Pass. Schon bevor es steil bergauf geht, geht der Regen in Schnee über. Der Schneefall wird immer heftiger, die Straße ist innerhalb weniger Kilometer mit Schnee bedeckt, es wird schmierig und ca. 200 m unterhalb der Passhöhe, kommt das vorläufige Ende unserer Fahrt, wir rutschen und bleiben hängen. Mario rollt etwas zurück um einen neuen Versuch zu starten – erfolglos. Zwei Autos, die, als wir stehen, an uns vorbeifahren (rutschen), kehren wieder um. Mario zieht sich wieder die nasse Jacke an, eine frische Hose (die von vorher ist so nass, dass er sie nicht mehr anziehen kann) und macht sich daran, die Schneeketten aufzuziehen. Gut, dass wir diese immer im Womo haben (in den letzten 8 Jahren nicht einmal gebraucht). Ich koche zwischenzeitlich Tee über den sich Mario freut, als er, nachdem eine Kette drauf war, zum Aufwärmen ins Womo kam. Einige Zeit später, die andere Kette ist auch aufgezogen und Mario wieder in trockenen Kleidern, setzen wir unseren Weg fort – „wir schleichen bis zur Passhöhe“ und auf der anderen Seite wieder hinunter, der Schneepflug kommt uns entgegen und als wir wieder auf einer Höhe von ca. 1300 m sind, können die Ketten wieder runter. Ab jetzt geht es schneller – wir steuern Florina und anschließend ein Weingut in der Nähe von Aminteo an, entschließen uns jedoch, dem Weingut heute keinen Besuch mehr abzustatten. Es hat aufgehört zu regnen und wir fahren zum Vegoritida-See, wo wir die Nacht verbringen werden.
Heute hatten wir alles, Regen, Schnee und ganz zum Schluss sogar Sonne - April, April, der weiß auch in Griechenland nicht was er will!!!!
Fazit: „Gretchen“ und Mario haben sich wacker geschlagen. Jetzt müssen nur noch unsere Klamotten trocknen!!!!
Montag, 22.04.24
Heute scheint bei frischen 10° tatsächlich die Sonne. Wir fahren zum Weingut Alpha, welches, wie wir erzählt bekommen ein sehr junges Weingut (seit 2002) ist. Wir werden durch den Weinkeller mit Abfüllanlage geführt. Im Anschluss machen wir eine kleine Weinprobe und erwerben 2 Fl. Weißwein und 2 Fl. Rosé (die Weine sind sehr hochpreisig). Wir wollen heute noch nach Edessa, fahren deshalb zurück, an unserem Übernachtungsplatz vorbei um am See entlang auf die Hauptstraße zu kommen. Schon nach wenigen Kilometern werden wir jedoch ausgebremst, die Straße am See ist gesperrt, also müssen wir zurück. Dies hat aber auch wieder etwas gutes, denn so kommen wir in Aminteo zum Markt – also „Gretchen“ abstellen und über den Markt bummeln um Gemüse und Salat einzukaufen. Direkt am Marktplatz gibt es noch einen Bäcker und einen Metzger. So decken wir uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln ein. Gegen Mittag erreichen wir dann die heißen Bäder von Pozar und genießen es, mit Blick auf einen Bach mit Wasserfall im warmen Wasser zu liegen. Nach dieser schönen Erholung geht es weiter nach Edessa. Hier parken wir direkt am großen Wasserfall. Schlendern durch den Park zum Wasserrad und weiter in die Stadt. Vorbei am kleinen Wasserfall kommen wir, nach einigen Umweg, zum historischen Uhrturm und zur Kirche. Es ist später Nachmittag und alle Geschäfte haben geschlossen, deshalb wirkt die Stadt doch relativ leblos und wir gehen zurück. Der Platz auf dem wir stehen gefällt uns auch nicht und so fahren wir weiter und finden über Park4night einen ruhigen, schönen Platz an einem kleinen See/Teich an dem sich Gänse und Enten tummeln. Spät am Abend kommen noch zwei PKWs mit Zeltdach hinzu und so sind wir nicht ganz alleine.
Dienstag, 23.04.24
Und wieder hat es in der Nacht angefangen zu regnen. Der Himmel ist grau!!! Wir verlassen unseren schönen Schlafplatz bei Regen und dieser begleitet uns bis wir in Thessaloniki ankommen. Unterwegs machen wir nur einmal Halt, Mario geht in einen Baumarkt um Holzleim zu kaufen – an einer Bodenklappe ist Leimarbeit notwendig. Diese wird gleich verrichtet, als wir in Thessaloniki einen Parkplatz ergattert haben (war gar nicht so einfach). Bis zum Wahrzeichen, dem Weißen Turm sind es zu Fuß bestimmt 1,5 km, er ist unser erstes Ziel. Wir erwerben Tickets und betreten den Turm, der über 6 Stockwerke verfügt, in jeder Etage befindet sich eine Ausstellung gegliedert in die zeitliche Entwicklung von Thessaloniki. Wäre schönes Wetter, hätte man von oben einen tollen Blick auf die Stadt. Von hier aus erlaufen wir die Stadt und kommen an einigen Sehenswürdigkeiten, wie dem Triumphal Arch of Galerius, der Kirche Rotonda, der Kirche of Panagia Chalkeon, dem Hamam Bath und der Kirche Agia Sophia, vorbei. Die Agia Sophia konnten wir besichtigen, am eindruckvollsten waren die Kronleuchter. Im Gegensatz zu unseren Kath. Kirchen, ist es in allen, bisher besichtigten Kirchen eher dunkel, sie beeindrucken jedoch, durch die Fresken. Nach vielen, in ca. 4 Stunden, gelaufenen Kilometern kehren wir zu „Gretchen“ zurück. Da es in ganz Thessaloniki keinen einzigen Stellplatz und auch keine Möglichkeit gibt irgendwo zu übernachten fahren wir Richtung Kavala. Ca. 50 km bevor wir Kavala erreichen, verlassen wir die Autobahn um an die Küste zu kommen. In einem kleinen Ort finden wir direkt an der Küste einen ruhigen Platz. Gefühlt stehen wir zwar direkt an einer bewohnten Straße, die Häuser sind jedoch alle dunkel und sehen eher aus, wie Ferienunterkünfte – wir stören also niemand und niemand stört uns!
Ps.: Es hat zwar aufgehört zu regnen, aber der Himmel ist immer noch grau und Wolkenverhangen.
Mittwoch, 24.04.24
Badetag
Donnerstag, 25.04.24
Heute geht es weiter. Wir fahren nach Kavala, auf dem Weg kommen wir am Marmorlöwen, der auf einem Stufensockel die Brücke über den Strymon zu bewachen scheint. Der Löwe war Teil des Grabmals von Laomedon, einem der drei berühmtesten Generäle Alexander des Großen. Danach stoppen wir, um zu einem byzantinischen Turm hinaufzusteigen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über eine Bucht. In Kavala angekommen beginnen wir unseren Bummel am Hafen. Wir erklimmen über schmale, steile Altstadtgassen die Burg aus dem 14. Jahrhundert. Einzig der Turm ist noch gut erhalten. Mit Blick auf das Aquädukt, Stadt und Hafen bekommt man einen Einblick auf die Stadt. Wir verlassen die Burg und erreichen das Aquädukt, danach sind wir wieder mitten in der Stadt. Bei einem „Kaffee Fredo“ (griechischer kalter Kaffee) machen wir eine kleine Pause, bevor wir vorbei am Rathaus wieder zur Hafenpromenade kommen. Nach ca. 4 Stunden verlassen wir Kavala wieder, fahren zurück in Richtung Chalkidiki. In Stavros erblicken wir einen Platz an der Mole, fahren jedoch weiter bis wir Olimbiada erreichen (eigentlich wollten wir hier an der Mole übernachten, aber die Straße ist wegen Bauarbeiten gesperrt und wirklich gefallen tut es uns auch nicht) also fahren wir zurück und richten uns in Stavros an der Mole ein. Ein kleiner Abendbummel beendet unser heutiges Programm.
Freitag, 26.04.24
Heute wollen wir mal aktiv sein. Wir fahren mit „Gretchen“ bis Olimbiada. Stellen „Gretchen“ in den Schatten, laden unsere Fahrräder aus, packen eine von Marios Radtaschen und starten zu unserer ersten Radtour in diesem Jahr. Am Anfang biegen wir auf einen unbefestigten, matschigen Weg ab, werden aber von Arbeitern, die uns mit ihren Jeeps entgegenkommen, auf den richtigen Weg gewiesen. Sie fahren vor uns her, bis wir den richtigen Abzweig nehmen – das ist doch gelebte Gastfreundschaft!!! Wir möchten zum Dorf Vavara, das in einer Höhe von ca. 800 m liegt. Den Ort erreichen wir nach ca. 15 km. Die Straße war gut zu fahren, stellenweise sehr steil. In Vavara angekommen machen wir erst einmal Kaffeepause. Danach geht es noch einmal ein paar Höhenmeter hoch. Dann fast nur noch abwärts, bevor wir auf die Straße kommen, die wir nach oben genommen haben. Nach gefahrenen 32 km sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt und somit bei „Gretchen“. Mit Stavros haben wir auch Chaldikidi erreicht und fahren jetzt auf dem Athos Finger nach N.Roda. Bevor wir N. Roda erreichen machen wir noch einen Abstecher zu einem Strand mit Skulpturen – leider ist hier Camping nicht erlaubt und wir fahren weiter. Wenige Kilometer später verlassen wir die Hauptstraße wieder und versuchen auf einem unbefestigten Weg einen geeigneten Platz zu finden, was wir auch schaffen. Mario geht baden – mir ist es zu kalt (nach der Radtour wurde ich noch nicht wieder warm). Wir richten uns ein und genießen mit Blick auf die Küstenlinie den Sonnenuntergang.
Samstag, 27.04.24
Als erstes fahren wir über Tripiti nach Ouranoupoli dem „Himmelsstädtchen“, das sich zu einer Touristenhochburg entwickelt hat. Um den byzantinischen Wehrturm aus dem 14. Jh. entwickelte sich um 1923 die kleine Gemeinde, die hauptsächlich von türkischen Flüchtlingen besiedelt wurde. Heute befindet sich im Turm ein Byzantinisches Museum. Der Ort ist außerdem der Grenzpunkt zwischen der weltlichen Gesellschaft und der abgegrenzten religiösen Welt der Klöster und Mönchsgemeinschaften auf dem heiligen Berg Athos. Zum heiligen Berg Athos dürfen nur Männer mit einer Erlaubnis (muss frühzeitig beantragt werden) aufsteigen. Der heilige Berg darf erst ab dem 1.5. bestiegen werden. Da ich nicht hin darf und Mario keine Erlaubnis hat, kehren wir dem Ort den Rücken. Wir fahren wieder einige Kilometer zurück bis wir in Ierissos den Abzweig nach Arnea erreichen – dort wollen wir hin. Arnea ist ein alter historischer Ort, der in der Mitte des 16. Jh. seinen Ursprung hat. Zu bewundern gibt es die alten Häuser, zwei Kirchen (wobei nur eine geöffnet war, diese hat uns jedoch durch ihre Malerei und herabhängende Leuchter, sehr beeindruckt, ) und das Rathaus mit Glockenturm. Nach dem Erwerb von Honig geht es weiter. Wir verlassen die Höhe um in den mittleren Finger Chalkidikis, Sithonia, zu kommen. Hier müssen wir feststellen, dass es an der Küstenlinie entlang keine, für uns erreichbare Stellplätze/Freistehplätze gibt. Die Küste ist zugebaut und an markanten Stellen sind Campingplätze (teilweise noch geschlossen) angesiedelt. So fahren wir bis kurz vor Sarti, wo wir in einen kleinen Hafen abbiegen. Hier liegen kleinere Fischerboote, auf denen die Fischer noch bei der Arbeit sind. Wir stellen „Gretchen“ ab, packen unsere Badesachen und gehen ein Stück die Bucht entlang. Hier gehen wir baden, das Wasser ist sauber und kalt. Wir beschließen, die Nacht hier zu verbringen!