Sonntag, 05.05.24
In der Nacht wurde es etwas unruhig, neben uns parken 2 Autos, junge Leute, sie schlagen ein Zelt auf und legen ein dicke Luftmatratze daneben. Mario wirft einen Blick aus dem Fenster und beobachtet, wie sie betrunken durch die Gegend torkeln – sehr spät kehrt Ruhe ein. Jetzt wollen wir aber Richtung Olymp! Wir bleiben bis Eleftherohori(!) auf der Hauptstraße und biegen wenige Kilometer später auf eine kleinere Straße nach Olimibias (hört sich doch gut an) ab. Kurze Zeit später finden wir zwischen Bäumen einen guten Platz um „Gretchen“ eine Ruhepause zu gönnen. Wir möchten wieder einmal ein paar Kalorien verbrennen und so packen wir unsere Fahrräder aus. Auf der Karte haben wir die Kennzeichnung eines Klosters entdeckt, nur 6,5 km, da wollen wir hin. Nach 3 km erreichen wir jedoch eine Kreuzung mit dem Wegzeichen „Olymp“ 13 km, also lassen wir das Kloster links liegen und fahren Richtung Olymp. Wir fahren in Kehren mit einer Steigung von 10 % ca. 2 Stunden ständig bergauf! Als uns in einer Kurve auf unserer Straßenseite Fahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit auf Skateboards entgegenkommen (sie fahren nur wenige cm an uns vorbei) bekomme ich fast einen „Herzkasper“ - das war knapp! Wir erreichen das Ende der Straße in einer Höhe von 1.800 m (hier befindet sich nur noch ein Militärstützpunkt). Der Himmel hat sich zugezogen und so machen wir uns zur Rückfahrt bereit. Nach wenigen gefahrenen Kilometern treffen wir wieder auf die Skateboarder (sie sind begleitet von einem Auto mit montierter Kamera und lassen sich anscheinend von diesem nach oben fahren, um danach wieder in rasanter Abfahrt einige Kurven zu fahren) – gefährlicher und verantwortungsloser geht es meiner Meinung nach nicht. Es war anstrengend aber schön, der Olymp hat sich leider hinter den Wolken versteckt, nach einer Tasse Kaffee nehmen wir wieder Fahrt mit „Gretchen“ auf. Die Nebenstraße, die wir fahren ist frei von jeglichem Verkehr und so können wir die Aussicht, die sich nach jeder Kurve (und davon gibt es sehr viele) verändert, genießen. Am Nachmittag erreichen wir bei Leptokaria die Küste und suchen uns einen Platz am Meer. Nun können wir auch einen Blick auf den sonnenbeschienen Olymp werfen. Nicht weit von uns befindet sich ein Strandlokal, in welchem laute Musik läuft – dies stört uns erst als wir schlafen wollen. Mario ist genervt, packt zusammen um an einen anderen Platz zu fahren – leider ist aber keiner zu finden und so stellen wir uns ca. 150 m weiter entfernt wieder hin. Wir stehen keine ¼ Stunde als die Musik aufhört – die ganze Aktion war für die „Katz“.
Montag, 06.05.24
Heute geht es in die Nähe des Olymp. Wir fahren auf schmaler Straße bis diese endet. Am Eingang zum Olympaufstieg befindet sich eine Tafel – hier ist vermerkt, dass das Refugio, welches man nach ca. 3 – 4 Stunden erreicht, geschlossen ist. Wir beschließen, dass wir eine kurze Wanderung machen. Wir gehen ca. 200 hm und eine knappe Stunde, kehren dann wieder um. Inzwischen hat sich die Sonne rar gemacht und der Olymp ist nicht zu sehen – schön war es trotzdem. Als wir zurückkommen ist der Parkplatz voll und wir sind froh, dass wir mit „Gretchen“ in Fahrtrichtung stehen. Wir machen auf der Rückfahrt noch eine Abstecher zum Kloster Agios Dionissios, welches renoviert wird (es sieht allerdings so aus, als wäre die Renovation ins Stocken geraten). Wir kommen wieder an die Küste und hier zur Festung Platamon. Seit Anfang des 13. Jhr. beherrschte sie an dieser strategischen Enge den Landweg nach Süden. Nach dieser Besichtigung starten wir durch – wir fahren über Larisa und Trikala nach Kalambaka. Kurz vor Kalambaka erblicken wir die Felsformation der Meteoraklöster. Bei Arsenis Taverne finden wir einen Stellplatz. Dieser ist kostenlos, wenn man in seiner Taverne zu Abend isst. Strom kostet extra und zwar 7 Euro (!) - wir beißen in den saueren Apfel und schließen an den Strom an. Grund dafür ist unser Kühlschrank, der seit 2 Tagen mit dem Gas Probleme hat. Wir lernen ein Paar (Hans und Margret) aus Österreich kennen mit denen wir den Abend verbringen. Hans gibt uns den Tipp nicht mit dem Womo zu den Klöstern zu fahren – es ist voll, eng und es gibt kaum Parkplätze.
Dienstag, 07.05.24
Da unser Kühlschrank am Strom hing, hat der Geruch nachgelassen und er hat auch wieder begonnen seine Arbeit aufzunehmen. Wir nehmen unsere Fahrräder um die Meteora-Klöster anzufahren. Nach wenigen Kilometern, wir haben immer wieder Blick auf das eine oder andere Kloster, nehmen wir einen falschen Abzweig und entfernen uns von diesen. Wir bemerken unseren Fehler zwar, fahren aber trotzdem weiter um letztendlich nach 17 km wieder umzukehren. Schade ist nun, dass wir spät an die Aussichtspunkte kommen und es an diesen nur so von Touristen (Japaner u.a.) und auch Griechen wimmelt. Wir fahren zum Kloster Varlaam, suchen einen sicheren Platz für unsere Räder und gehen zu Fuß über eine Brücke zum Eingang. Hier muss ich mir, da ich in kurzer Hose bin, ein Tuch umbinden (hatte ich dabei!). Mario durfte, trotz seiner nur knielangen Radhose das Kloster betreten. Als erstes ging es ins Museum mit Sammlungen alter Handschriften, Urkunden und Gewändern. Außerdem wurde in Bildform das Leben der Mönche aufgezeigt.
Beim durchwandern der Klosteranlage kommen wir zum alten Weinlager mit einem Fass aus dem 16. Jhr. mit einem Fassungsvermögen von 12.000 Litern. Des weiteren in die Kirche, mit ihren eindrucksvollen Bemalungen und Kronleuchter. Die weiteren Klöster haben wir nur von außen angeschaut. Nach 4 Stunden kommen wir zu „Gretchen“ zurück und verlassen die Gegend der Meteora-Klöster. In Kalambaka fahren wir eine Tankstelle an, Mario fragt nach Druckluft, zum Ausblasen unseres Kühlschranks (Gassystem). Unsere Fahrstrecke geht über Trikala, Kaditsa, Sofades, Farsala nach N. Anhiaios wo wir einen Standplatz direkt am Meer beziehen.
Ein abschließendes Bad im Meer mit anschließender Dusche am Strand und einem Gläschen Wein beschließen wir den Tag.
Ps.: Das Ausblasen scheint geholfen zu haben, der Kühlschrank läuft und es riecht nicht mehr nach Gasrückständen in unserem Womo!!!
Mittwoch, 08.05.24
Kühlschrank – topp!!! Nach dem Frühstück nehmen wir ein morgendliches Bad im Meer, danach starten wir. Wir fahren zur Hafenstadt Volos, wo die Parkplatzsuche sehr zeitaufwändig ist. Wir fahren mindestens 3 mal hin und her, bevor wir dann letztendlich am Sportplatz einen für uns geeigneten Parkplatz finden. Zu Fuß machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Sehenswürdigkeiten gibt es keine zu besichtigen, dafür gibt es eine umtriebige Fußgängerzone, die voller Leben ist, das wir bei einem Kaffee Fredo an uns vorbeiziehen lassen. Weiter geht es zur Hafenpromenade, auch hier befindet sich ein Restaurant neben dem anderen und in allen herrscht rege Betriebsamkeit. Auf dem Rückweg werden sämtlich Schiffe, ob Segelschiff oder Katamaran bewundert (Hobby von Mario). Nach einem Stopp in einem Angelgeschäft (Mario gibt die Hoffnung, er könnte einen Fisch fangen nicht auf) kehren wir zu „Gretchen“ zurück. Wir haben gelesen, dass die Pilionhalbinsel sehr schön sein soll. Also machen wir uns auf den Weg, diese zu erkunden. Es geht ab Volos steil bergan, die Straße ist schmal und großteils in einem schlechten Zustand. Vor uns fährt ein großer LKW – o-Ton Mario, wenn der kann, können wir auch!. Bei Hania erreichen wir die Passhöhe mit 1300 hm. Die Bergdörfer, durch die wir kommen, sind allesamt sehr schön, allein eine Möglichkeit für uns zu parken fehlt. Nach ca. 2 ½ Stunden (über Zagora) erreichen wir bei die Küste bei Horefto. Hier sieht man das ganze Ausmaß des Sturms im September 2023. Die Aufräumarbeiten wie auch die Arbeiten an den Straßen haben begonnen, bis jedoch alles wieder in Ordnung kommt, dauert es bestimmt noch einige Zeit. Wir gehen baden und überlegen danach was wir tun sollen. Die Wetterprognose ist sehr schlecht, für morgen werden ganze 16° und Regen vorhergesagt, die nächsten Tage sollen nicht besser sein. Wir entschließen uns deshalb, die Strecke wieder zurückzufahren. Nach weiteren 2 Stunden erreichen wir Volos wieder, biegen links Richtung Agria ab, wo wir die Nacht verbingen.
Ps.: Hier ist es deutlich wärmer als in Horefto!!
Donnerstag, 09.05.24
Mario ist in der Nacht völlig genervt vom endlosen Hundegebell, setzt sich ans Steuer und fährt wenige Meter in Richtung Ortschaft. Hier stellt er „Gretchen“ vor ein, im Moment unbewohntes Haus und legt sich, jetzt ohne Hundegebell im Hintergrund wieder schlafen.
Wieder durchqueren wir Volos um auf die Autobahn zu kommen, auf der wir einige Kilometer in Richtung Lamia fahren. Vor Stilida verlassen wir die Autobahn wieder und es geht auf Landstraße weiter. Wir möchten in der Nähe von Karpenisi in die Berge. Die Wetterprognose ist jedoch für den morgigen Tag so schlecht, dass diese Fahrt heute und morgen keinen Sinn macht und so steuern wir Thermopyles mit seiner heißen Quelle und dem heißen Fluss an. Am Wasserfall und im Fluss befinden sich überall Badegumpen in denen man bei ca. 38° baden kann. Bevor wir jedoch das warme Wasser genießen besichtigen wir noch das Leonidas-Denkmal bei den Thermopylen. Am 11. August 480 v. Chr. fand hier die große Schlacht von Xerxes I., der die tapferen Spartaner unter Führung ihres Königs Leonidas bis auf den letzten Mann niedermetzelte, statt.
Freitag, 10.05.24
In der Nacht gab es ein Gewitter, der Wetterbericht hat sich also bewahrheitet. Es regnet in Strömen und so wie es aussieht, werden wir heute „faulenzen“ - machen wir doch nicht. Als der Regen kurz nachlässt ziehen wir die Badesachen an (Mario zieht Regenjacke über!) und gehen zum Bach um im heißen Wasser ein Bad zu nehmen. Nach einer weiteren Tasse Kaffee packen wir doch wieder ein und fahren los – es geht in die Berge. Mario hat eine weitere heiße Quelle entdeckt, was sich aber während der Fahrt als Irrtum herausstellt (falsch geschaut) und so fahren in die Bergwelt des Timfristos, den wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Die Fahrt durch die Berge mit vielen Kurven ist den Abstecher aber wert. In Karpenisi (Bergdorf) angekommen, geht es quer durch den Ort, bis wir etwas unterhalb des Dorfes bei den Tennisplätzen einen geeigneten Platz zum Übernachten finden.
Samstag, 11.05.24
Wir gehen nicht wandern, der Himmel ist bedeckt, es hat kurzfristig aufgehört zu regnen, aber die Berge sind vor lauter Wolken/Nebel nicht zu sehen. So entschließen wir uns, wieder Fahrt aufzunehmen. Wir schaffen es tatsächlich, die Hauptstraße zu verfehlen und landen auf einer kleinen Nebenstraße (komisch – oder!!!). Die Straße ist eng, kurvig und in einem sehr schlechten Zustand. Die Ausblicke nach jeder Kurve sind jedoch grandios und entschädigen für das andauernde Scheppern der Gläser und Tassen in unserem Womo. Ein Höhepunkt auf der Strecke ist der Felsüberhang auf der Straße nach Prousós, der zweite ist der Blick auf das Kloster Panaghia Prousiotissa. Dieses entstand zu Beginn des 9. Jhr. und ist der Jungfrau Maria geweiht. Mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 km/h nähern wir uns Thermo (eigentlich wollten wir auf der Hauptstrecke nach Agrinio), das oberhalb des Stausees gelegen ist. Der Stausee wird von mehreren Flüssen gespeist und ist eines der größten Stau- und Wasserkraftprojekte Griechenlands.Wir bleiben auf der Nebenstraße und rumpeln wieder über einen Pass, bevor wir dann bei Nafpaktos wieder die Küste erreichen. Jetzt stellt sich die Frage, ob wir hier bleiben oder weiter fahren. Wir stellen die Frage zurück und machen einen Bummel entlang der Festungsanlage durch die Stadt. Die Burg besichtigen wir nicht, gehen statt dessen durch die Fußgängerzone der Stadt zurück zu „Gretchen“. Der Platz auf dem wir stehen, gefällt uns nicht wirklich und so entscheiden wir uns, noch ein paar Kilometer die Küste entlang zu fahren. Im kleinen Dorf Marathias finden wir einen geeigneten Platz. Der Spaziergang endet bei einem Gläschen Wein in einer Bar. Wir wollen heute mal wieder Essen gehen – dies scheitert daran, dass alle (3) Restaurants, als wir zurück zu „Gretchen“ laufen, geschlossen haben. Wir sind etwas enttäuscht – die Küche bleibt kalt, wir essen Brot!
Ps.: Wären wir geduldiger gewesen, eines der Restaurants machte um 20 Uhr wieder auf.