Unsere Reise beginnt am Dienstag, 26.11.2019. Jessi fährt uns um 9.00 Uhr zum Hauptbahnhof Freiburg. Der Zug nach Frankfurt fährt um 9.56 Uhr (er kommt pünktlich und wir kommen auch pünktlich um 12.06 Uhr im Flughafen an). Um 15.30 Uhr startet unser Flieger, es ist Airbus 388, der nur zur Hälfte belegt war, also reichlich Platz für alle! Mit Zeitverschiebung sind wir um 23 Uhr in Doha von dort geht es um 2.00 Uhr weiter und um 9.00 Uhr landen wir in Colombo.
Wir werden von unserem Reiseleiter Sumi am Flughafen begrüßt. Erfreut stellen wir fest, dass unsere Reisegruppe aus 5 Gästen, unserem Reiseleiter und unserem Fahrer besteht ?! Die beiden anderen Gäste kommen aus dem Saarland und wir verstehen uns auf Anhieb. Die Fahrt zu unserem Hotel dauert ca. 1 Stunde. Im Hotel angekommen bekommen wir erst einmal ein Frühstück, danach beziehen wir die Zimmer und haben noch etwas Zeit bevor es 13.00 Uhr zu unserer ersten Tour geht. Wir machen eine Rundfahrt durch Negombo. Weiter geht es durch schmale Straßen zu einer kleinen Bootsanlegestelle. Hier besteigen wir ein kleines Boot und fahren mit diesem auf dem Niederländischen Kanal, der in den Indischen Ozean mündet. Der Bootführer macht uns alle paar Minuten auf ein anderes Tier im und am Wasser aufmerksam. Einmal sind es Graureiher und Kormorane, dann schwimmt ein Varan im Wasser – es gibt viel zu sehen. Zurück bei unserem Kleinbus fahren wir in eine kleine Hafenstadt, wo wir am Strand die von den Fischern zum Trocknen ausgebreiteten Fische bestaunen (der hier verbreitete Duft ist recht streng). Zurück im Hotel sind wir alle 5 doch ziemlich fertig und so fragen wir (bzw. Sumi) ob wir nicht früher als 19.30 Uhr Abendessen können, sofort werden wir gefragt ob wir schon um 18.00 Uhr essen wollen, ein einstimmiges „Ja“ kommt von uns. Und so sind wir im Restaurant die einzigen Gäste und bekommen ein sehr gutes Menü serviert. Um 20.00 Uhr trennen wir uns – wir gehen schlafen!!!
Gut erholt beginnen wir den nächsten Tag, er führt uns in den Norden mit Ziel Sigirya. Unterwegs besichtigen wir einen Tempel, weitere Besichtigungen stehen nicht auf dem Programm da wir insgesamt 360 km zu fahren haben. Trotzdem machen wir immer wieder Halt um Fotos zu machen. Wir legen eine Pause ein um den Fruchtsaft und das Fleisch der Kokosnuss zu probieren und kaufen „Mini“-Bananen, die einen leichten Zitronengeschmack haben. Mittagspause machen wir an einem mit Parkanlagen umrahmten Stausee mit Blick auf einen weißen Buddha. Mario möchte eine Kleinigkeit essen und wählt dafür ein hiesiges Gericht, als es serviert wir macht er große Augen, denn das Gericht besteht aus einer großen Portion Reis und sechs kleinen Schüsseln mit verschiedenen Köstlichkeiten. Wir anderen waren mit der Auswahl an Speisen etwas defensiver (wir haben uns Sachen bestellt, die wir kannten). In einem Waldstück treffen wir auf eine ganze Horde Affen, die sich in den Bäumen am Straßenrand tummeln – auch hier wird natürlich fotografiert. Unser heutiges Hotel liegt mitten im „Nichts“, wir erreichen es über eine ungeteerte, mit Schlaglöchern übersäte Schlammstraße (es hat geregnet). Wir werden auch hier sehr herzlich empfangen und trinken als Begrüßung einen weißen Mangosaft. Mario und ich ziehen uns um und gehen schwimmen.
Heute fahren wir zur ehemaligen zweiten Hauptstadt Sri Lankas, Polonnaruwa. Hier besichtigen wir die Ruinen des Königspalastes mit vier großartigen Buddha-Statuen und die Tempelanlage. Einer der der bekanntesten Tempel ist der Shiva-Tempel. Während dem Rundgang macht der Himmel die Schleußen auf!! Zurück am Bus ist der Regen auch schon wieder vorbei. Diese kurzen, aber kräftigen Regenschauer begleiten uns heute den ganzen Tag. Nach einer kurzen Mittagspause starten wir unsere Jeep-Safari – die ein ganz besonderes Abendteuer wird. Wir fahren durch den Minneriya-Nationalpark, der eine Fläche von 9.000 ha hat. Kurz nachdem wir gestartet sind kommt es wieder zu einem Regenguss – die Verdeckplane wird geschlossen – die Seiten lassen wir offen, was sich als keine gute Idee herausstellt, denn die Wassermassen prasseln rechts und links in den Jeep. Bis die Seitenteile geschlossen sind, sind wir auch nass!!! Die Wege sind unterspült und wir rutschen, fahren mehr oder weniger von einem Schlagloch ins nächste, bzw. von einem überfluteten Weg in den nächsten ?. Der Regen hört auf, die Seiten- und Dachplanen werden wieder aufgerollt und jetzt haben wir freie Sicht auf Natur und Wildtiere. Wir sehen Störche, Pelikane, Pfauen, Weißkopfadler und Fischadler und weitere Vögel, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte. Dann kommen die ersten Elefanten in Sicht, eine kleine Herde, an die wir nicht richtig nahe herankommen. Weiter geht es vorbei an einer Rinderherde und an ein paar wenigen Wasserbüffeln. Dann kommt eine große Elefantenherde in Sicht, an die wir (und auch viele andere Jeeps, siehe Bild) sehr dicht herankommen. Bei der Herde sind einige kleine Elefanten dabei, die sich fast immer in der Mitte der Herde aufhalten. Es ist faszinierend, der Herde zuzuschauen – denn wie auf ein Kommando drehen sich alle Tiere um und marschieren in eine Richtung – zwischen den Jeeps (sie machen freiwillig Platz) hindurch. Durchgerüttelt, und einige von uns auch durchnässt, kommen wir wieder zurück. Das Abenteuer dauerte ca. 2 Stunden – jetzt geht es wieder zum Hotel. Jetzt ist für Mario und mich das Bad im Pool angesagt (es regnet schon wieder wie aus Eimern).
Heute können wir ohne Regenschirm den Weg zum Frühstück gehen. Die heutige Tour führt uns nach Sigiriya und dort zum „Löwenfelsen“. Auf etwa 200 m über dem Dschungel erhebt sich der Felsen, auf dem im Laufe des 5. Jahrhunderts eine Festung erbaut wurde. Auf 1.600 Stufen geht es hinauf. Etwa auf der Hälfte des Weges finden sich sehr schöne, gut erhaltene Felsmalereien auf den hübsche Frauen (Wolkenmädchen) abgebildet sind. Dann geht es bis zum mittleren Plateau. Der Weg nach ganz oben führt zwischen zwei steinernen Löwentatzen hindurch. Auf dem höchsten Punkt hat man einen großartigen Ausblick auf den Dschungel. Hier befindet sich heute noch ein Wasserbecken (Schwimmbad) mit einer Tiefe von ca. 2 m. Der König konnte von seinem Sitz bzw. Liegeplatz den Mädchen, die in der damaligen Zeit „oben ohne“ waren, beim Baden zu sehen. Nun beginnt der Abstieg. Alle kommen heil unten an – und weiter geht unsere Reise in ein Dorf wo wir Einblicke in das Leben der ländlichen Bevölkerung erhalten. Wir verlassen unseren Kleinbus und steigen um in ein Tuk-Tuk und nach kurzer Fahrt mit diesem, steigen wir um in ein Boot, das mit reiner Männerkraft (rudern) betrieben wird. Über einen See, auf dem unendlich viele Seerosen und Lotusblumen wachsen. Nun noch ein Stück zu Fuß (auf matschigen Lehmwegen) und wir erreichen ein Lehmhaus das mit Palmendach gedeckt ist. Hier können wir zuschauen, wie Reis und eine Kokosnuss geschält und aus der Kokosnuss das Fruchtfleisch herausgerieben wird. Es wird Roti gebacken und aus Reis, Koskosnus, Zwiebel und Chili die Beilage hergestellt – lecker! Nach der Rückfahrt mit dem Boot und wieder einem kurzen Stück Fußweg kommen wir zu einem weiteren Lehmhaus, in dem wir typische Currys aus Sri Lanka serviert bekommen. Heute hatten wir Glück, der Regen begann erst, als wir den Pool unseres Hotels verlassen!!
Nun geht unsere Reise weiter – mit Ziel Kandy. Unser erster Stopp ist bei der Tempelanlage von Dambulla. Der Tempelkomplex mit fünf kleinen Tempeln, die in Höhlen eingebaut sind wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. In den Tempeln sind guterhaltene Wandmalereien und Buddha-Statuen zu sehen. Wenige Schritte von der Anlage entfernt befindet sich eine riesige goldene Buddha-Statue die dem Tempel zum Namen „Goldener Tempel“ verholfen hat. Weiter geht es nach Matale, wo wir einen Gewürzgarten besuchen. Dann erreichen wir Kandy, die letzte Hauptstadt der Könige von Sri Lanka. Hier befindet sich der „Zahntempel“, wo Buddhas Zahn aufbewahrt wird. Zu sehen bekommen wir den Zahn leider nicht, denn er wird nur alle 4 Jahre für ein paar Tage ausgestellt. Beschützt wird der Zahntempel von einer imposanten Buddha-Statue aus purem Gold. Als wir den Tempel verlassen regnet es wieder einmal in Strömen und so fällt der Stadtrundgang buchstäblich ins Wasser. Bevor wir unser Hotel beziehen besuchen wir noch eine Folkloreshow mit Tänzerinnen und Tänzern, Artisten und Trommlern.
Am Vormittag des 7. Tages besuchen wir den Königlichen Botanischen Garten. Hier wachsen über 4.000 Pflanzenarten, u.a. riesiger Bambus, Palmen, riesige Benjamini-Bäume, Kanonenkugelbäume und viele mehr außerdem gibt es ein schön angelegtes Orchideenhaus. Die weitere Fahrt geht ins Hochland zu einer Teeplantage. Hier bekommen wir erklärt, wie die Herstellung des Tees erfolgt. Es gibt eine Teeverkostung und wir haben selbstverständlich die Möglichkeit Tee zu kaufen. Nach dem wir noch einen Blick auf einen etwas größeren Wasserfall geworfen haben und über den Markt einer kleineren Stadt gebummelt sind fahren wir zurück nach Kandy. Jetzt noch ein Bummel durch die Stadt, danach geht es zurück ins Hotel.
Der letzte Tag unserer Rundreise beginnt, wie in den letzten Tagen starten wir um 8.30 Uhr. Bis Colombo sind es ca. 130 km – wofür wir über 4 Stunden benötigen. In Colombo angekommen, stehen wir erst einmal im Stau – hier ist den ganzen Tag Verkehrschaos! Wir machen eine Stadtrundfahrt – wobei „Fahrt“ fast übertrieben ist. Wir trödeln vorbei am Sitz des Präsidenten, am Rathaus und an der Kongresshalle. Ein Stopp am alten Leuchtturm und an einer offenen Halle, die von den Chinesen gebaut und Sri Lanka geschenkt wurde. Zum Schluss noch ein Abstecher in Schrittgeschwindigkeit durch eine Marktstraße, danach verlassen wir Colombo wieder und erreichen am Nachmittag unser Tagesziel. Wir übernachten im gleichen Hotel wie am Ankunftstag. Nah dem Abendessen verabschieden wir uns von unseren beiden Mitreisenden – sie müssen schon morgens um 4 Uhr wieder zum Flughafen, für die beiden geht es nach Malè.
Wir starten zu unserem Badeurlaub, wie die letzten Tage auch, um 8.30 Uhr. Gegen Mittag sind wir im Hotel – das Faulenzen beginnt?.
Während unserer Rundreise haben wir viel gesehen und einiges über Sri Lanka erfahren. Die Höhepunkte waren mit Sicherheit der Besuch, bzw. die „Besteigung“ des Löwentempels in Sirigya, die Jeepsafari (die bei strömendem Regen begann) und der Besuch eines Ortes der ländlichen Bevölkerung. Überhaupt – die Fahrt durch den Urwald, mit unzähligen Affen und auch Hunden war ein schönes Erlebnis.
Sollten wir Sri Lanka noch einmal besuchen, werden wir es mit Sicherheit nicht in der Regenzeit machen.