Weltenbummler
Weltenbummler

13.06. - 19.06.

Montag, 13.06.

Wieder geht es zu einem Schloss und zwar zum Schloss Gripsholm in Mariefred. Ein wuchtiges Schloss mit runden Türmen, Wassergraben und davor ein Runenstein. Wir entscheiden uns, das Schloss nicht nur von außen sondern auch von innen zu besichtigen. Es gibt innerhalb so viele Räume, wären sie nicht nummeriert, könnte man sich glatt verlaufen. Selbst ein Theaterraum und eine große Gemälde- und Portraitsammlung ist hier untergebracht. Dem Besuch schließt sich ein Rundgang durch Mariefred an. Wir fahren weiter bis Stallarholmen, hier drehen wir aber wieder um und fahren direkt nach Strängnäs. Die Geschichte dieser alten Stadt geht auf die Wikingerzeit zurück. Sehr beeindruckend hier wieder, wie so oft, der Dom mit einem schönen Flügelaltar. Unser weiterer Spazierweg führt uns zum alten Väderkvarn (Windmühle) die auf dem Kvarnbacken thront. Nun fahren wir wenige Kilometer um am Malaren (See) direkt an einer kleinen Wiese mit Badestrand und Grillstelle unseren Übernachtungsplatz zu finden. Die Temperaturen sind angenehm und so wage selbst ich ein kurzes Bad im See. Wir sind ganz alleine, Mario macht sich auf die Suche nach Feuerholz, kurze Zeit später brennt unser Feuer. Als wir einiges an Glut haben, werden Kartoffeln, eingepackt in Alufolie hineingelegt, auf den Rost kommt unser Fleisch.

Dienstag, 14.06.

Wir starten den Tag mit einem kurze Bad im See. Über Sundbyholm (wo wir einen Rundgang um das Schloss machen) geht es in die Industriestadt Eskilstuna, wo es einen Bereich mit alten Häusern gibt, in denen noch Schmiedekunst und altes Handwerk gezeigt wird (nur heute leider nicht: Montag und Dienstag geschlossen). Immerhin können wir zwischen den Häusern durchbummeln und den einen oder anderen Blick durch die Fenster werfen.  Gut bei unserem Rundgang ist auch, dass wir einen Stadtplan ergattern – dies nicht wegen der Stadt, sondern einer Abbildung von Schloss Sundby. Wir verlassen Eskilstuna, ohne zu wissen wo sich dieses Schloss befindet. Wir fahren abseits der gut ausgebauten Touristenstraße und kurz bevor wir das unbedeutende Örtchen Alberga erreichen, erscheint das Hinweisschild auf Schloss Sundby – nix wie hin. Dieses Schloss, das eines der schönsten von ganz Schweden ist, befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Die Parkanlage ist jedoch frei zugänglich und so hat meinen ein Blick aus des Nähe auf dieses tolle Gebäude. Nach 16jähriger Umbauzeit erstrahlte Stora Sundby Schloss im Jahre 1848 in seinem neuen Glanz, den es bis heute bewahrt hat. Zusätzlich ist Robinson (Architekt) bei der Neugestaltung einer gewissen Zahlensymbolik gefolgt, so dass das Schloss einen großen Kalender darstellt. Die 4 großen Türme stehen dabei für die 4 Jahreszeiten und die 12 kleinen Türmchen für die Kalendermonate, die 52 Räume des Schlosses für die Wochen eines Jahres und die 365 Fenster für jeden Tag des Jahres.

Nun fahren wir, Ausschau nach einem Platz für uns haltend, mehr oder weniger spazieren. Im kleinen Hafen von Lunger gibt es einen schönen Platz, wir verlassen ihn aber wieder, was wir später bereuen. Ein Hinweisschild zu einem Badeplatz folgen wir nicht, der weg erscheint uns zu schmal, also geht es weiter. Mario findet in Park4night einen Parkplatz – allein den Parkplatz gibt es an dieser Stelle nicht. Da wir aber bis zum Ende der Schotterstraße fahren und es keine Wendemöglichkeit gibt, geht es eine ganze Zeit im Rückwärtsgang! Wir entschließen uns jetzt doch nach Örebro zu fahren, wo wir einen Platz am Kanal finden.   

Mittwoch, 15.06.

Wir erkunden Örebro zu Fuß. Schlendern entlang des Kanals und kommen zum Freilichtmuseum Wadköping, sehr schön. Weiter geht es durch den Stadtpark, wo sehr viel Betrieb ist. Wir vermuten Schulabschluss bzw. Auszeichnungen. Unser eigentliches Ziel kommt nun: und zwar das Wasserschloss, ein trutziges Gebäude aus dem Jahre 1364, das 1573 in ein Renaissanceschloss umgebaut wurde. Da gerade eine Ausstellung vorbereitet wird, können wir nur den Innenhof und das Museum besichtigen, diese Info erhalten wir von einem sehr netten, freundlichen „Burgfräulein“. Nachdem wir kurz in die Nikolaikirche geschaut haben geht es durch die Fußgängerzone vorbei am Rathaus bis wir wieder zu ein paar alten Häusern mit einer Innenhof kommen. Hier machen wir eine Kaffeepause, soweit ich mich erinnern kann, die erste bei Sonnenschein. Als wir zurückkommen ist es bereits 12.30 Uhr und wir rüsten uns zur Weiterfahrt. Es ist so tolles Wetter und wir möchten baden gehen, was wir 2 Stunden später am Multensee auch tun. Das erste Mal ist das Wasser so temperiert, dass man keine „Erfrierungen“ bekommt. Unseren Übernachtungsplatz, jetzt am Stor-Björk See, erreichen wir, nachdem wir erst einmal vorbei fahren (an dem von uns gewünschten Badeplatz gibt es keine Möglichkeit zu stehen), kurz vor 17 Uhr. Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und so geht es heute zum zweiten Mal baden. Der See ist wieder etwas kälter, aber immer noch so, dass man es einige Minuten im Wasser aushalten kann.   

Donnerstag, 16.06. 

Nach dem morgendlichen Bad machen wir uns auf den Weg nach Motala. Nach einem Tankstopp in Askersund fahren wir auf den Parkplatz, gehen zu Fuß zum Stellplatz und entlang der Hafenpromenade in das kleine Städtchen und mit einem Schlenker, vorbei am ältesten Haus von Askersund zurück zu „Gretchen“. Nun geht es nach Motala, wo wir eigentlich nur einen Bummel machen möchten. Motala ist Schleusenstation des Göta-Kanals. Um den Betrieb der fünfstufigen Schleusenanlage zu bestaunen nehmen wir unsere Räder und fahren nach Borens-Hult. Wir beobachten, wie das Fahrgastschiff Wilhelm Tham beim Schleusen. Das ist ein sehenswertes Ereignis, denn das Schiff passt gerade mal so in die einzelnen Schleusenkammern. Wir radeln am Kanal entlang zurück in die Stadt und da bis zu dem Punkt, wo der Kanal in den Vätternsee mündet. Im Städtchen ist reges Treiben und wir erfahren, dass am Wochenende ein Radrennen rund um den Vätternsee mit 315 km! stattfindet. Zurück bei „Gretchen“ kommen wir mit einem Teilnehmer des Rennens ins Gespräch, er erzählt uns, dass er morgen um 22 Uhr starten wird. Inzwischen beginnt es zu regnen, wir beschließen trotzdem, den Stellplatz am Kanal anzusteuern. Es ist schön hier und wir können, nachdem die Sonne wieder scheint, neben unserem Fahrzeug sitzen und haben freien Blick auf die Schleusen.

Freitag, 17.06.

Wir packen unsere 7 Sachen, verlassen den Stellplatz in Richtung Zentrum, wo wir noch einmal parken um einen Spaziergang zu machen. Wir erreichen die Fußgängerzone und somit auch den Startbereich mit Expoständen, da müssen wir selbstverständlich durch. Es ist schon Mittag, als wir wieder zurück sind und den Motor anwerfen um nach wenigen Kilometern wieder zu stoppen, denn in Motala gibt es einen 2 km langen Sandstrand. Wir gehen baden, das Wasser hat inzwischen 17°. Nun verlassen wir Motala endgültig über die Motalabron, eine 620 m lang Brücke. Die rote Farbe des Bauwerks ist die gleiche, wir die der Golden Gate Bridge. Heute kommen wir nicht wirklich voran, denn unser nächster Halt ist der Ort Vadstena mit der Klosterkirche der Heiligen Brigitta und dem Wasa-Schloss, das sich innerhalb eines Wallgevierts mit funktionierender Zugbrücke befindet. Hätte man ein Schiff, könnte man direkt am Schloss ankern. Wir fahren weiter und finden letztlich einen netten Stellplatz im Nuturschutzgebiet Omberg.  

Samstag, 18.06.

Nach Starkregen in der Nacht ist es heute Morgen ziemlich bewölkt und recht frisch, deshalb überlegen wir schon weiter zu fahren. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang zum See, wo Mario über Treppen und Leiter ins Wasser geht. Es hat allerdings große Wellen, die an die Felsen schlagen, sodass er nur kurz an der Leiter abtaucht. Als wir zurück kommen haben sich die Wolken etwas aufgelöst und wir entscheiden uns zu bleiben. Jetzt ist die Frage: Rad fahren oder wandern. Wegen des kräftigen Windes entscheiden wir uns für eine Wanderung, oberhalb der Felsen am Seeufer entlang. Um später den höchsten Punkt, den Hjässan (261 m) zu erklimmen. Von hier oben hat meinen einen herrlichen Blick auf die Ebene Östergötlands und den Vättersee.  

Sonntag, 19.06.

Nach dem gestrigen Sonnentag ist es heute Morgen wieder bewölkt bei Temperaturen von 14° und so fällt es uns nicht schwer das Naturschutzgebiet zu erlassen. Lange Zeit fahren wir direkt am Vättern entlang bis wir in Jönköping abbiegen um nach Vimmerby zu gelangen. Auf dem Parkplatz von Astrid Lindgren’s Welt angekommen, fragen wir ein deutsches Paar, das gerade an ihrem Van steht, wie bzw. wo man ein Parkticket bekommt. Die beiden wollen gerade wegfahren und überlassen uns ihr Parkticket, das für den ganzen Tag gültig ist. Nun besuchen wir den Park, die Attraktion von Vimmerby, die viele 1000 Touristen anzieht. Wir kaufen Tickets und auf geht es in die Welt von Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertocher und vielen anderen Kinderbuchfiguren die von Astrid Lindgren geschaffen wurden. Dies ist ein wirkliches Paradies für Kinder und auch für Erwachsene sehenswert. Wir verbringen hier einen schönen Nachmittag, auch weil sich inzwischen die Wolkendecke verflüchtigt hat. Eine halbe Stunde, nachdem wir die Welt von Astrid Lindgren verlassen haben, finden wir an einem „kleinen“ See unseren Übernachtungsplatz. 

Druckversion | Sitemap
© Weltenbummler