Dienstag, 10.05.
Der Tag beginnt bereits um 6 Uhr – wir fahren in den Fährhafen, buchen uns ein und stellen uns in die Reihe um auf die Fähre aufzufahren. Inzwischen ist es 6.45 Uhr und wir frühstücken in aller Ruhe. Pünktlich um 7. 15 Uhr beginnt das Beladen der Fähre und wenige Minuten später stehen wir auf dem Sonnendeck. Jetzt gilt es die nächsten 6 ½ Stunden auf dem Schiff zu verbringen. Da wir immer wieder ein „Nickerchen“ machen vergeht die Zeit wie im Fluge. Pünktlich um 14.30 Uhr legen wir in Trelleborg an und da wir glücklicherweise direkt an der Ausfahrtrampe stehen sind wir kurz darauf auch schon von Bord gefahren.
Trelleborg – wir sind in Schweden angekommen. Unser erster Weg führt uns zur Wikkingerburg „Trelleborgen“ – leider gibt es außer Holzpalisade und Eingangstor nichts zu sehen. Anschließend machen wir einen Bummel durch die Stadt, kommen vorbei am Marktplatz mit seinem Wasserturm und gelangen in die kleine Fußgängerzone mit Geschäften und Restaurants und dem schönen „Regenschirmbrunnen“. Ein Einkauf im Supermarkt schließt den Bummel ab. Zurück bei „Gretchen“ starten wir in Richtung Malmö. Machen jedoch den Umweg zur Halbinsel Falsterbo, wo wir unseren ersten Übernachtungsplatz in Schweden finden. Kaum stehen wir, beginnt es zu regnen – herzlich willkommen in Schweden!! Trotz Regen haben wir einen schönen Sonnenuntergang.
Mittwoch, 11.05.
Wir beschließen, noch einen Tag zu bleiben. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang entlang der Ostseeküste auf der einen und ein Naturreservat auf der anderen Seite. Nach ca. 1 ½ Stunden sind wir wieder zurück und haben einen großen Schwarm von Gänsen am Himmel und auf der Erde beobachtet, sowie uns über drei kleine Hasen erfreut. In der Nähe unseres Stellplatzes gibt es einige Holzhäuser, ein Fischgeschäft und 3 Kneipen (2 davon sind noch geschlossen und eine hat von 11 – 14.30 Uhr geöffnet), sowie ein Yachthafen – das wars. Nach einem Kaffee machen wir uns mit den Rädern auf Erkundungstour. Wir fahren über die Halbinsel, immer wieder an der Küste entlang, bis zum Falsterbokanal wo gerade ein Segelschiff auf die Durchfahrt wartet. Wir bleiben stehen und beobachten, wie sich die Brücke/Straße teilt und langsam anhebt. Wir fahren entlang des Kanals, müssen an dessen Ende aber auch wieder zurückfahren. Wir versuchen den Rundweg zu schließen und fahren nach einigen Kilometern quer über einen Golfplatz um danach wieder an die Küste zu kommen. Nach guten 30 km hat sich der Kreis unserer Rundfahrt geschlossen und wir treffen kurz nach 16 Uhr wieder bei „Gretchen“ ein.
Donnerstag, 12.05.
Heute ziehen wir weiter – ganze 140 km ! Unseren Plan nach Malmö zu fahren haben wir zurückgestellt, da wir Schweden an unserem Urlaubsende in Malmö verlassen, werden wir die Stadt dann besichtigen. Wir verlassen die Küste und fahren zum Schloß Torup, das leider nicht besichtigt werden kann. Das Schloß ist jedoch von einer schönen, sehr gepflegten Parkanlage mit herrlichem Baumbestand umgeben – der Spaziergang war sehr lohnenswert. Unserer weiterer Weg führt uns nach Lund, wo wir aber nur einen kurzen Bummel machen. Wir konnten nur für eine Stunde ein Parkticket lösen. Wir verlassen die Hauptverkehrsstraße und biegen nach Trolleholm ab. Hier steht ein prachtvolles Renaissance-Schloß. Leider dürfen wir nur aus der Ferne einen Blick darauf werden, es ist in Privatbesitz. Wenige Kilometer später erreichen wir den Nationalpark Söderasens. Hier machen wir eine kleine, 1 ½ stündige Wanderung entlang des Flusses und dann bergan zum Aussichtspunkt „Kopperhatten“. Man blickt von hier in das 90 m tiefe Tal und auf die gegenüberliegende, 300 m entfernte Schluchtseite. Bei schönstem Wetter verlassen wir diesen Ort wieder und fahren zu unsere heutigen Übernachtungsplatz. Dieser befindet sich auf einer grünen Wiese mit einem kleinen Teich, Picknickbänken und Feuerstelle. In den Gebäuden im Hintergrund des Platzes befindet sich ein Museum. Der Besitzer von Museum und Platz spricht gut Deutsch und verspricht uns für Morgen eine Führung.
Ps.: Die Welt ist klein, als wir ankommen steht ein Womo auf dem Platz. Das Fahrzeug hat Freiburger Kennzeichen und die beiden Besitzer kommen aus Ebringen!! Alter Deutz, Allrad
Freitag, 13.05.
Wir hatten uns für heute Morgen mit dem Besitzer unseres Stellplatzes verabredet, leider haben wir uns verpasst! Er wollte uns sein Museum zeigen. So starten wir gegen 10 Uhr mit dem Ziel an der Küste die Nacht zu verbringen. Die ersten paar Kilometer geht es auf Asphalt, danach auf Schotter vorbei an kleinen Ansammlungen sehr schöner Häuser auf großen Anwesen. Wir fahren entlang des Rössjö (See) immer noch auf Schotter und durch dichten Wald, ab und zu erhaschen wir auch einen Blick auf den See. Wir wechseln auf eine normale Straße und kommen am Västersjö (See) entlang bis Hjärnarp hier unterqueren wir die Autobahn und folgen den Wegweisern nach Torekow wo wir am Hafen einen schönen Platz finden. Der Regen, der uns seit Hjärnarp begleitet hört auf und so machen wir einen Spaziergang entlang des Hafenbeckens mit einem kleinen Schifffahrtsmuseum und anschließend durch den Ort, der fast schon ausgestorben wirkt. Unser heutiges Highlight ist die Bjärehalvön-Halbinsel mit dem Hovs Hallar. Hier bricht das Land steil ab und es ragen rostrote Felstürme empor. Wir klettern durch die Felsen hinunter an den mit Steinen übersäten Strand und schauen beeindruckt an den Felswänden empor. Wäre es etwas wärmer könnte man hier herrlich baden. Für uns geht es weiter, denn als Schlafplatz eignet sich der Parkplatz nicht. Vielleicht können wir ja am Strand stehen ? Wir fahren an Skummeslövsstrand fahren ein paar Meter auf den Strand und stellen „Gretchen“ ab um zu Fuß auf eine kleine Seebrücke zu spazieren. Da an der Zufahrt zum Strand Verbotsschilder stehen möchten wir einen Strafzettel nicht riskieren und fahren weiter zum Städtchen Halmstad. Wir stellen uns direkt an den Fluss Nissan und machen uns auf, unsere erste schwedische Stadt zu erkunden. Der Bummel führt uns zum Marktplatz in dessen Mitte der Milles-Brunnen „Europa und der Stier“ steht. Unser Spaziergang wird unterbrochen von einer „Bierpause“ in einer Außengastronomie mitten in der Fußgängerzone (unser erstes Bier in Schweden, es ist doppelt so teuer wie zu Hause). Zum ersten Mal auf unserer Tour sind wir an einem Ort, wo mehr Menschen unterwegs sind – es ist eine angenehme Atmosphäre. Am Schloss vorbei geht es zurück zu „Gretchen“.
Samstag, 14.05.
Bevor wir Halmstad verlassen füllen wir Wasser nach, entleeren unseren Abwassertank und gehen danach einkaufen. Schon nach wenigen Kilometern biegen wir von der Hauptstraße ab und befahren ein „Sträßchen“ (gerade mal etwas breiter als unser „Gretchen“) um zur ersten und einzigen Sehenswürdigkeit des Tages zu gelangen. Wir stellen „Gretchen“ am Straßenrand ab und laufen über einen Trampelpfad zum Ganggrab von Tolarp. Dieses Gigantengrab ist ca. 4000 Jahre alt und besteht aus wuchtigen Felsklötzen, die in T-Form an- und übereinander gestapelt sind. Die nächsten Kilometer bleiben wir auf der kleinen Straße, kommen für ein kurzes Stück auch wieder auf Schotterpiste um danach wieder die Hauptstraße zu erreichen. An Simlangsdalen vorbei fahren wir weiter bis Skeen und erreichen kurz danach unseren ersten großen See. Wieder auf schmaler Straße vorbei an schönen Häusern gelangen wir in Bolmstad direkt an den Bolmensee. Auf dem großen Parkplatz direkt am See stellen wir „Gretchen“ ab und machen einen Bummel durch den Ort – es gibt hier weder Bäcker noch Einkaufsladen und schon gar kein Restaurant, es gefällt uns und so beschließen wir bereits um 14 Uhr unsere Tagesetappe. Inzwischen schafft es die Sonne immer wieder einmal durch die Wolken, die schließlich vom Wind verblasen werden. Aber leider keine wirkliches Badewetter, die Lufttemperatur liegt bei gerade mal 13°, gefühlt ist es aber noch kühler. Ich setze mich auf eine Bank (windgeschützt durch eine kleine Hütte) und lese, Mario bummelt durchs Hafengelände. Immer wieder kommen Autos, drehen eine Runde über den Parkplatz und fahren wieder. Wir beobachten 2 junge Männer, die mit Angelausrüstung ausgestattet ein kleines Boot besteigen und auf den sehr aufgewühlten See hinaus fahren. Später als die beiden zurückkommen haben wir noch Spaß mit den beiden. Wie sie ankommen haben wir nicht mitbekommen. Jedoch sehen wir die beiden plötzlich in voller Montur im Wasser in Ufernähe stehen und sich mit dem Boot abmühen – wir fragen ob wir helfen können, was gerne angenommen wird. Einer der beiden kommt mit dem Seil auf uns zu, rutscht auf einem Stein aus und nimmt somit ein Vollbad. Obwohl beide inzwischen richtig nass sind haben sie ihren Spaß. Mario steht auf dem Steg, nimmt das Seil und hilft so, das Boot an die richtige Stelle zu bringen.
Sonntag, 15.05.
Heute ist der erste Tag in Schweden an dem die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint. Nach Frühstück und Spaziergang beobachten wir, wie drei Schiffe zu Wasser gelassen werden. Bei einem recht großen, hilft Mario das Boot von der Kaimauer fern zu halten. Der Kapitän hat ein paar kleine Anfangsschwierigkeiten. Nun machen wir uns auch wieder auf den Weg. Nach dem Örtchen Tannaker fahren wir über eine Brücke und befinden uns auf der Insel Bolmsö. Bis zum südlichen Ende der Insel sind es nur wenige Kilometer, die Straße endet direkt am Seeufer. Für Mario gibt es nun kein Halten mehr, er muss unbedingt im See baden. Das Bad wird sehr kurz: rein, nass, raus!!!!! Die Wassertemperatur liegt bei 12, die Lufttemperatur bei 14°. Nun geht es zum anderen Ende der Insel, wo es eine Fähre gibt. Wir parken bei der Kirche, die leider geschlossen ist, bummeln zum Ufer und zu einer Sehenswürdigkeit (große schrägstehende Felsen, die angeblich Grabstätten aus der Wikkingerzeit sind. Wir überlegen, ob wir die Fähre mittels eines an der Abfahrtsschranke befindlichen Telefons, rufen sollen (sie fährt zur Zeit nicht regelmäßig), entscheiden uns aber dagegen, fahren wieder über die Brücke und am See entlang. Kurz nach Dannäs machen wir noch einen Ausflug über eine Schotterpiste zu einer kleinen Landspitze die in den See hineinragt. In Toftnäs spielen wir mit dem Gedanken zu bleiben – 100 % gefällt es uns aber nicht und so geht es wieder zurück zur Hauptstraße. Kurz nah Liljenäs finden wir einen Abzweig zu einem Badeplatz, wir fahren hin und haben hier unseren Übernachtungsplatz gefunden. Wir stehen einige Meter vom See entfernt, nur wenige Schritte hinter einer Liegewiese. Zum ersten Mal holen wir unsere Stühle heraus und wandern zum See. Bei herrlichem Sonnenschein und inzwischen angenehmen Temperaturen genießen wir den Nachmittag. Als gegen 16.30 Uhr die Sonne wieder hinter den Wolke verschwindet, packen wir unsere Stühle zusammen und gehen zurück zu „Gretchen“, das inzwischen durch ein weiteres Womo Gesellschaft bekommen hat. Es sieht so aus, als wären wir nicht die Einzigen, die die Nacht hier verbringen.
Unser Nachbar-Womo fährt weg und so sind wir doch alleine – sehr schön!!