Wir hatten einen schönen Schlafplatz – was wir nicht „gebucht“ hatten war das Nachtkonzert der Frösche ! Dieses bekamen wir – wie auch den Standplatz, umsonst.
Dass Frösche wirklich die ganze Nacht, fast ohne Unterbrechung sehr laut quaken, wissen wir jetzt auch. Trotzdem hatten wir eine gute Nacht und konnten um 8.00 Uhr bei Sonnenschein draußen frühstücken.
Als erstes wollen wir nach Stettin – das wir allerdings nicht auf direktem Weg ansteuern. Wir fahren durch ein großes Waldgebiet, das sich mit Rapsfeldern ablöst. Unser erster Halt war in Moryn – hier bummeln wir kurz zum Krebsbrunnen, umrunden das Rathaus und essen ein Eis. Weiter fahren wir auf einer Seitenstraße, die übersät ist mit Schlaglöchern, nach Chojna. An der Ortseinfahrt finden wir einen Parkplatz und gehen zu Fuß zur Ortsbekundung. Chojna hat eine schöne St.-Marien-Kirche, die in deutsch-polnischer Zusammenarbeit wieder aufgebaut wurde, sowie ein altes Rathaus, in dem heute die Stadtbibliothek und ein Kulturzentrum untergebracht ist. Durch das Schwedter Tor (ehemaliger gotischer Wehrturm) geht es zurück zu „Gretchen“. Über Gryfino fahren wir nach Stettin. (Hier die erste Diskussion – ich vertue mich bei der Anfahrt und bekomme prompt einen Anschiss.) Nach einigem Hin und Her finden wir einen Parkplatz unter einer Brücke (sichern unser „Gretchen“) und machen uns auf den Weg Stettin zu erkunden. Wir machen fast die historische 7 km-Runde, erkunden dabei die Altstadt mit Ihren Sehenswürdigkeiten. Wir verlassen Stettin in Richtung Nowe Warpno – was sich im ersten Moment als Fehler erweist – wir stehen im Stau. Viel Verkehr und dazu noch Baustelle. Glücklich aus der Stadt heraus zu sein, erreichen wir unser Etappenziel Nowe Warpno. Hier beziehen wir nach einer kurzen Ortsrundfahrt einen Platz auf dem Campingplatz (10,- €). Mario geht im Stettinger Haff baden, ich gehe immerhin bis über die Knie ins Wasser. Im kleinen Restaurant auf dem Campingplatz gehen wir leckeren Fisch essen.
Heute müssen wir vermeintlich den ganzen Weg (der gestern teilweise qualvoll im Stau war) zurück. Dank Karte und Tablet finden wir aber eine Nebenstraße und so kommen wir problemlos bis und durch Stettin.
Wir auf der Schnellstraße bis Goleniow, hier verlassen wir diese wieder und fahren auf einer untergeordneten Straße nach Stepnice, hier machen wir eine Kaffeepause und spazieren an den Strand. Der weitere Weg führt uns nach Wolin. Wir machen uns zuerst auf den Weg das Freilichtmuseum (Wikinger) zu erkunden – was wirklich sehr interessant und sehenswert ist. Nach einem Bummel durch Wolin setzen wir unseren Weg fort. Wir fahren durch eine sehr schöne Landschaft bis Dziwnow, wo wir uns auf einem Campingplatz einmieten. Der Platz hat einen direkten Zugang zum Ostseestrand. Auf dem Rückweg zu „Gretchen“ kaufen wir geräucherten Fisch, den es zu Abendessen gibt -lecker!!!!
Das Wetter ist nicht so schön wie die letzten Tage – es ist bewölkt und nur 14° warm/kalt. Wir beschließen zu bleiben, richten uns und unsere Räder und fahren nach Kamien Pomorski. Dort besuchen wir die Kirche, fahren in den Hafen – gehen zum ersten Mal auf unserer Reise einkaufen, insbesondere eine SIM Karte. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen – lecker (Apfelkuchen und Käsekuchen, beide leicht angewärmt, mit Sahne). Mario versuchte die gekaufte polnische Sim-Karte zu aktivieren – was leider nicht gelingt – er gibt auf und wir machen einen Strandspaziergang.
Um 21.00 Uhr sitzen wir rein, es hat nur noch 13° - was im Verhältnis zu den letzten Tagen empfindlich kalt ist.
Mario stellt gerade fest, dass wir nur noch 20 % Wasser haben, was erstaunlich ist, denn wir haben außer für Kaffeekochen und Zähneputzen, kein Wasser verbraucht. Mario hat nun den Verdacht, dass er den Frischwasserhahn am Wasserbehälter gestern nach dem Füllen nicht mehr richtig geschlossen hat – hoffen wir, dass er recht hat.
Da wir unser WLan mit der polnischen SIM-Karte nicht aktivieren konnten fahren wir wieder nach Kamien Pomorski um uns in dem Telefonladen, in dem wir die Karte gekauft haben, Hilfe zu holen. Die sehr nette Verkäuferin (sie spricht kein Deutsch und kein Englisch) versucht alles um uns zu helfen. Es funktioniert mit unserem Router einfach nicht. Sie versucht es über mein Telefon – geht auch nicht, sie versucht es über einen weiteren WLan-Router (auch erfolglos). Nach einem Telefonat mit dem Netzbetreiber kommt sie auch nicht zum Ziel. Nach 1 ½ Stunden nimmt sie eine neue SIM-Karte, installiert sie in ihre eigenen Handy – funktioniert. Danach versuchen wir es auf unserem Router – ohne Erfolg. Jetzt nehmen wir mein neues Handy – und siehe da, alles ok. Ab jetzt arbeiten wir über den Hotspot mit allen Geräten. (30 GB für 4,-- €).
Hier möchte ich noch betonen wie nett die Dame war – sie hat sich fast 2 Stunden mit uns beschäftigt, zu Beginn sogar andere Kunden wieder weggeschickt, und wollte dafür keinen Cent – nicht einmal die 2. SIM-Karte mussten wir bezahlen!!! Das verdiente viel Sternchen!!!!!!
Nachdem wir nun den ganzen Vormittag verdaddelt haben, machen wir einen Spaziergang über einen Steg in ein Wald / Schilfgebiet und wieder zurück zu „Gretchen“. Nach einem Einkauf fahren wir weiter über Swierzon und Pobierowo nach Trzesacz. Hier steht direkt an der Abbruchkante der Klippe eine Kirchenruine, die einst ca. 2 km von der Küste entfernt stand – die Küste wurde von Meer über viele Jahre und Unwetter abgetragen.
Ein Ort weiter (Rewal) gibt es eine Umleitung – dieser führt uns wieder von der Küste und unserem Ziel (den Leuchtturm von Niechorze) weg. Dank Internet finden wir den Leuchtturm aber dennoch, besteigen diesen bei schönstem Sonnenschein und überlegen schon hier zu übernachten. Alleine der Trubel hält uns davon ab und so suchen wir den Weg nach Mrzezyno. Wir fahren über die Rega und landen auf dem Parkplatz an der Mole. Ein Spaziergang auf die andere Seite des Hafens beschert uns ein gutes Abendessen (frischen Heilbutt und Lachs, dazu ein Bier - besser geht nicht)! Die Sonne verschwindet in kürzester Zeit und Nebel breitet sich aus.
Sonntag - Ruhetag - Strandtag !!!
Montag
Mario ist verrückt – er weckt mich kurz nach 7 Uhr zum Frühstücken.
Bei schönstem Wetter frühstücken wir draußen, machen anschließend unser „Gretchen“ fertig und fahren los. Wir haben beschlossen die Küste zu verlassen. Unser erstes Ziel ist Trzebiatow der Ort hat einen schönen Marktplatz und eine wirklich sehenswerte Marienkirche. Sie hat einen 50 m hohen mit 2 berühmten Glocken (Gabriel zählt zu den ältesten, Maria mit 7,2 t zu den größten Glocken des Landes). Leider konnten wir den Turm nicht besteigen.
Weiter nach Kolobrzeg.
Um Kolobrzeg zu besichtigen nehmen wir die Fahrräder. Der Weg führt uns zum Leuchtturm und Hafen – hier starten „Wikingerschiffe“ als Touristenattraktion. Auf der Uferpromenade geht es weiter zur Seebrücke, von dort unterbrochen durch eine „Eispause“ in die Altstadt. Diese kann mit ihren alten Häusern, der Marienkirche und dem alten Rathaus wirklich begeistern. Wir verlassen die Altstadt und fahren entlang dem Fluss Parseta zurück zum Parkplatz.
Nun verlassen wir die Küste, wir möchten in das Seenreiche Hinterland Westpommerns. Wir fahren über Karlino – Bialogard – Drawsko Pomorskie. In „Alt Draheim“ besuchen wir das Freilichtmuseum in der verfallenen Burg Drahim.
Nach wenigen Kilometern stoßen wir – nach dem wir auf einem Schotter-/Sandweg gelandet sind -auf einen See der Draheimer Seenplatte. Heute Abend stehen wir auf einem Campingplatz, unser Standplatz hat „Seeblick“. Zum ersten Mal packen wir den Grill aus – es gibt Dorschfilet mit Salat.
Bin schon um ¼ vor 7 Uhr wach und frage Mario scherzhaft ob es immer noch kein Frühstück gibt!
Wir bleiben im Hinterland – fahren durch Wälder vorbei an großen Feldern sowie vielen Seen. Durch Czaplinek fahren wir vorbei an Lubowo nach Szcecinek. Szcecinek ist eine wunderschöne Kleinstadt mit einer Marienkirche, Marktplatz mit Straßencafés und sogar Wasserspielen. Nach dem Bummel durch die Fußgängerzone genehmigen wir uns einen Kaffee und etwas Süßes. Durch den Park, der am See entlang verläuft, kehren wir zurück zu „Gretchen“ und fahren die nächsten Kilometer, die wiederum sehr abwechslungsreich sind. Auf Straßen, die zum Teil gut ausgebaut sind, dann wieder Schlaglöcher haben, dass einem Bange wird fahren wir über Czarne, Rzecenica, Prezechiewo und erreichen Sworngacie, an einem schönen See gelegen. Hier in der Gegend wollen wir unser Lager aufschlagen. Wir finden eine Seitenstraße, die als Kopfsteinpflasterstraße beginnt – sieht doch gut aus – nehmen wir! Die „Straße geht über in einen Schotterweg und von diesen in eine Sandpiste – alles kein Problem. Wir stellen „Gretchen“ ein paar Meter vom Ufer ab und wollen den weiteren Weg mit dem Fahrrad erkunden.
Bevor wir jedoch starten haben wir noch ein Problem mit der Toilette, der Riegel hat sich wieder einmal über das Zahnrad geschoben, so dass sich die Toilette nicht mehr öffnen lässt. Lässt sich aber in kurzer Zeit reparieren. Wir starten unsere Radtour – fahren am See entlang, vorbei an einem geschlossenen Campingplatz sowie an ein paar Ferienhäusern. Das Radfahren gestaltet sich als nicht so einfach, Mario bleibt im tiefen Sand stecken, kommt nicht aus den Pedalen und fällt einfach um. Wir erreichen ein Waldstück in dem es nicht weiter geht – also kehren wir um. Mario hat das gleiche Problem von der Hinfahrt auch auf der Rückfahrt (es passiert ihm aber nichts). Wir fahren zurück, vorbei an „Gretchen“ in das nächste Waldstück, hier endet unser Weg an einem Campingplatz, der im Sommer bestimmt gut besucht ist – jetzt ist er allerdings noch geschlossen. Wieder geht es zurück du Mario erkundet noch einen Weg, den wir Morgen evtl. befahren wollen um wieder auf eine Hauptstraße zu kommen. Wieder bei „Gretchen“ holen wir unsere Stühle raus und lassen uns mit Blick auf den See nieder. Es ziehen mächtige Wolken auf, es kommen die ersten Regentropfen, der Himmel ist dunkelgrau geworden, aber es bleibt bei ein paar wenigen Tropfen. Danach kommt die Sonne und wir nehmen ein kurzes Bad im See – einfach herrlich!