Wir fahren zur Inselhauptstadt Kuressaare. Hier besichtigen wir die Bischofsburg, die auf einer künstlichen Insel am Meer befindet. Sie gilt als die am besten erhaltene Burg des Baltikums und ist die einzige mittelalterliche Steinburg der Region, die nicht zerstört wurde. Weiter machen wir uns auf, die Altstadt zu erkunden (leider ist mitten in der Stadt eine große Baustelle). Auf unserem weiteren Weg bestaunen wir noch das Denkmal des Riesen Töll und seiner Frau Pirit. Die beiden Riesen sind der Legende nach warmherzig, fleißig und gerecht. Sie halfen Fischern, wenn diese in Gefahr waren. Weiter geht es auf die Halbinsel Sörve (hier zum Leuchtturm).
Heute bläst ein kräftiger Wind, am Leuchtturm wird man fast weggeweht. An der Westküste geht es wieder zurück in Richtung Hauptinsel. Bevor wir diese aber erreichen finden wir unseren heutigen Übernachtungsplatz (Wir werden sehen wie es wird, der Wind ist kräftig und inzwischen sind auch wieder Wolken aufgezogen).
Es hat die ganze Nacht geregnet und gewindet. Heute Morgen ist nach dem Frühstück die Reparatur unserer Backofentür notwendig (sie klemmt so sehr, dass sie kaum mehr auf-/zuzumachen ist). Als Mario fertig ist hat es auch aufgehört zu regnen und wir fahren entlang der Küste, meist mit Blick auf die Ostsee, bis an die Steilküste von Panga Pank – hier spazieren wir an der Abbruchkante entlang, viel Sicht haben wir leider nicht, die Sonne lässt sich nicht blicken. Weiter geht es die Küste entlang, durch kleine Dörfer, die als solche nicht zu erkennen sind (manchmal nur 2, 3 Häuser). Unser heutiges Ziel ist der Fährhafen von Triigi (wir wollen von hier noch auf die Insel Hiiumaa). Da wir schon sehr früh in Triigi sind, machen wir noch einen Abstecher zu den Windmühlen von Angla und zum Meteoritenkrater in Kaali. Um 16.00 Uhr stehen wir wieder im Fährhafen, die Fähre kommt erst um 20.00 Uhr und wir wissen nicht ob wir Platz haben (die Buchung eines E-Tickets ist nicht mehr möglich – wenn wir Glück haben, werden Plätze für Spontanfahrer freigehalten). Unser „Gretchen“ ist durch die Schotter-/Sandwege, die heute nass und zum Teil matschig sind richtig dreckig, Mario beschließt, als wir auf die Fähre warten, diesem Dreck an den Kragen zu gehen. Mit dem Eimer holt er Wasser aus der Ostsee und wäscht bei strömendem Regen unser „Gretchen“ (natürlich ohne Reinigungsmittel)!
Die Nacht war stürmisch und es hat ununterbrochen geregnet, trotzdem war es nie ganz dunkel. Um 5.00 Uhr scheint die Sonne, die sich dann aber für den Rest des Tages hinter den dicken Regenwolken versteckt. Wir fahren zum Leuchtturm bei Köpu, der mit seiner gewaltigen Breite sich deutlich von anderen seiner Art abhebt. Es ist der älteste noch benutzte Leuchtturm der Insel und stammt ursprünglich aus dem Jahr 1531. Bis ins 19. Jh. wurde er mit Holz befeuert, dann mit Öl und seit 1940 leuchtet elektrisches Licht. Weiter geht es zum Leuchtturm Tahkuna. Das Besondere hier ist die Gedenkstelle für die Opfer der Estonia-Katastrophe von 1994 (es ist der Ort in Estland, der der Unglücksstelle am nächsten liegt). Der Abstecher zu einem Hafen erweist sich als nicht lohneswert – vor allem dem Wetter geschuldet. Wir erreichen Kärdla, den Hauptort der Insel viel früher als geplant und besichtigen das Museum von Hiiumaa Pikk Maja (Langes Haus). Kärdla war lange Zeit von einem bedeutenden Textilbetrieb geprägt, der von der Adelsfamilie von Ungern-Sternberg betrieben wurde. Kärdla haben wir dann nur fahrend erkundigt, es hat wie aus Kübeln geregnet und der Wind hat einem die Autotür aus der Hand gerissen. Angesichts der schlechten Wetters beschließen wir, den Fährhafen in Heltermaa anzufahren, in der Hoffnung eine Fähre auf das Festland zu bekommen. Wir haben Glück, die Fähre geht eine halbe Stunde nach unserer Ankunft am Anleger – und so geht es heute schon zurück auf Festland. Hier fahren wir noch wenige Kilomater nach Haapsalu, wo wir einen Stellplatz am Badestrand finden. Von hier machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die recht überschaubare Altstadt, wo wir Abendessen und anschließend bei strömendem Regen zurück zu unserem Auto gehen.
Wir starten die letzte Etappe unserer Estland-Tour. Diese führt nach Dirhami und entlang der Küste, bzw. wieder einmal durch den Wald (als wir wieder direkt ans Wasser kommen hätten wir eine Ort, der sich für eine Übernachtung anböte, aber es ist noch nicht einmal 12 Uhr und so fahren wir weiter) und auch wieder auf eine gut ausgebaute Straße nach Padise, hier besichtigen wir eine Klosterruine und fahren weiter nach Keila-Joa (Schloß und Wasserfall). Vor Tallinn finden wir keine Möglichkeit mehr um zu übernachten, also fahren wir durch und stellen uns auf den Stellplatz im Jachthafen. Hier erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang um 22.45 Uhr.
Stadtbesichtigung von Tallin! Wir fahren mit einem Bus bis zur Altstadt. Danach geht es zu Fuß weiter. Die Wege der Altstadt sind durchweg aus Kopfsteinpflaster. Wir gehen entlang der Stadtmauer zum Domberg. Nach insgesamt drei Pausen und 8 Stunden Stadtbesichtigung fahren wir wieder zurück zu unserem „Gretchen“ und legen die Füße hoch.
Heute wollen wir mit den Rädern das estnische Freilichtmuseum besuchen, warten aber erst einmal ab, bis es aufhört zu regnen. Die Sonne drückt durch und wir starten, fahren quer durch die Stadt (ca. 12 km). Hier sind, ähnlich wie bei unseren Vogtsbauernhöfen, alte Bauernhöfe, Windmühlen und Gebäude sowie eine Kirche aus allen Teil Estlands zu besichtigen. Nach zwei guten Stunde beenden wir unsere Besichtigung und fahren zurück in die Stadt, unterwegs beginnt es wieder zu regnen, so dass wir gezwungen sind, eine Pause in einem Lokal zu machen. Als es aufhört fahren wir den letzten Rest des Weges entlang der Bucht zum Jachthafen. Heute machen wir es uns mit Kochen einfach. Wir gehen einkaufen, nehmen im Supermarkt fertig gekochtes einheimisches Essen mit und fahren zurück.
Den heutigen Tag verbringen wir damit uns noch einmal mit Getränken einzudecken, dann in den Hafen von Tallinn zu fahren und zu warten.
Wir müssen gegen 11 Uhr zum Einchecken. Die Fähre nach Helsinki legt um 12.30 Uhr ab und benötigt für die Überfahrt 3 1/2 Stunden. Wir verbringen die meiste Zeit an Deck, weil uns der Sonnengott wieder einmal gut gesonnen ist. Ein Rundgang durch die 5 offen zugänglichen Decks ( von insgesamt 12 ) unternehmen wir natürlich auch.
In Helsinki erwartet uns erst einmal Verkehrsstau, da zwei Fähren gleichzeitig entladen werden. Wir quälen uns durch den Innenstadtverkehr. Im Randgebiet von Helsinki finden wir den Campingplatz, von dem wir morgen dann die Stadt erkunden wollen.