Weltenbummler
Weltenbummler

16.5. - 22.5.2018

Wir verlassen unseren schönen Platz am See über eine Sandpiste und fahren durch eine schöne Landschaft mit Seen und viel Wald. Die Straße nach Lesno in einem schlechten Zustand.  In Lesno entdecken wir eine schöne alte Holzkirche, wir vermuten, dass es eine russisch-orthodoxe Kirche ist (konnten allerdings keine für uns lesbare Schrift finden).

Wir kommen nach Bytow, eine alte Marktstadt und das Zentrum der Westkaschubei.  Hier gibt es eine imposante Burg der deutschen Ordensritter, erbaut 1390 als westlichen Grenzposten ihres Reiches. Wir durchwandern die Burg mit Museum – eine wirklich eindrucksvolle Ausstellung.  Anschließend geht es durch die Fußgängerzone zur Kirche, hier werden wir mit einem Glockenspiel empfangen (es ist gerade 12 Uhr). Weiter fahren wir nach Slupsk, hier stellen wir „Gretchen“ am Rathausplatz ab und erwandern alle Sehenswürdigkeiten von Kirche, über Greifenschloß, Richterspeicher und Hexenbastei (hier wurden der Überlieferung nach 18 Frauen der Hexerei überführt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt).

Unser Weg führt uns nach Ustka, hier erkunden wir den Ort nur fahrend. Wir finden keinen Parkplatz – so dass wir weiter nach Rowy fahren, wo wir die Nacht verbringen werden. Rowy ist ein kleiner Ort, auf der einen Seite befindet sich ein See, auf der anderen das Meer. Im Sommer ist hier sicherlich die Hölle los, jetzt ist jedoch „Tote Hose“. Wir gehen ein paar Schritte, setzen uns in eines der wenigen offenen Restaurants (Italiener) trinken ein Bier und essen Pizza.

 

Nach dem Frühstück und Telefonat mit Marios Mama (sie hat heute Geburtstag) nehmen wir die Fahrräder und starten unsere Radtour um den Gardno-See. Der Weg führt uns über Betonplatten und auf dem Damm entlang. Ein Wiesenweg führt uns entlang von Schilf,  weite Wiesen und Felder. Rechts des Wegs, im hohen Gras ist plötzlich Bewegung, wir denken als erstes an Hasen, aber nein es sind 2 kleine Füchse, einen davon können wir sogar fotografisch festhalten. Wir radeln durch eine kleine Ortschaft, mit geschmücktem Kreuz, an dem wir zu einem Campingplatz abbiegen, der wunderschön direkt am See liegt. Wir müssen jedoch wieder zurück um unseren Weg fortzusetzen. Ein Stopp machen wir an einem Aussichtssteg, von hier kann man fast den ganzen See überblicken. Nach ca. 30 km sind wir wieder in Rowy, fahren dort noch in den Hafen und finden ein kleines Fischgeschäft – wir kaufen gebratene Heringe und angeräucherten Lachs. Jetzt kehren wir zu „Gretchen“ zurück und gönnen uns mit dem eben erworbenen Fisch ein ausgiebiges Vesper.

Wir verlassen Rowy, fahren über schlechte Straßen und schöne Allen nach Leba. Hier machen wir, auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz eine kurze Stadtrundfahrt und landen letztendlich auf einem Stellplatz im Jachthafen.

Heute möchten wir uns die Wanderdünen anschauen. Die erste Überlegung war dies zu Fuß zu tun. Nachdem wir auf der Karte gesehen haben, dass der Ort Rabka (hier beginnt der Slowinzische Nationalpark) von unserem Standplatz 3 km entfernt ist und es von dessen Eingang noch einmal ca. 2 km bis zu den sind, beschließen wir, die Tour mit dem Rad zu machen. Der Nationalpark ist ein UNESCO-Biosphärenreservat mit sichelförmigen, bis zu 50 m hohen Dünen, die landeinwärts ziehen und alles begraben, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Dünen können hier bis zu 9  m im Jahr wandern. Die Entstehung der Landschaft, die man auch polnische Sahara nennt, reicht mehrere Tausend Jahre zurück. Wir stellen die Räder ab und erklimmen die Dünen zu Fuß – geht man auf einer Seite die Düne abwärts gelangt man unmittelbar an den Strand der Ostsee (von dieser Seite sieht die ganze Sache nicht sehr spektakulär aus). Wieder erklimmen wir also die weitere Düne bis zum höchsten Punkt. Hier oben hat man einen grandiosen Ausblick auf das Meer auf der einen und auf den Lebsko- und Sarbsko-See auf der anderen Seite (wo heute die Seen sind, war vor vielen, vielen Jahren eine weite Bucht.)

Nachdem wir den Sand wieder aus unseren Radschuhen geschüttet haben, fahren wir zurück nach Leba, der im Hochsommer sicherlich überquillt mit Touristen.

Um 14.00 Uhr sind wir (nach knapp 30 km) wieder zurück und machen es uns auf unseren Liegestühlen in der Sonne bequem.

Mario kommt auf die Idee angeln zu gehen. Er holt also seine Angel, sortiert seine sonstige Ausrüstung und geht knapp eine Stunde später los um sein Angelglück zu versuchen. Nach einer weiteren Stunde kommt er zurück – leider ohne Fisch. Die Frage des Abendessens ist also immer noch offen. 

 

Wir verlassen unseren Stellplatz. Kurz vor der Brücke ein Fischer, der seinen Fisch verkauft – also anhalten und Fisch kaufen (das Abendessen ist gesichert).  Wir steuern als erstes den Leuchtturm in Stilo an (erweist sich als Highlight des Tages). Diesen erreichen wir vom Parkplatz zu Fuß in knapp einer ¼ Stunde. Von hier geht es über Wierzchucino nach Zanowiec, hier gibt es ein großes Kloster aus dem 12. Jahrhundert, das von Zisterzinserinnen gegründet wurde und seit dem 16. Jahrhundert von , Benediktinerinnen bewohnt wird.  Von hier geht es nach Debki (den Abstecher hätten wir uns schenken können!)

Einen nächsten Stopp machen wir Krokowa. Hier steht das Schloss der kaschubischen Adelsfamilie Krockow, erbaut im 14. Jahrhundert. Über Kawia fahren wir über eine 30 km lange Landzunge nach Hel. Auf der Landzunge befindet sich ein Campingplatz nach dem anderen, keiner sieht schön aus – wir sind auf der Suche nach einem Stellplatz. In Hel machen wir gleich wieder kehrt, denn hier hat der Nepp Einzug gehalten. Es gibt keinen gebührenfreien Parkplatz und in den Ortskern kommt man nur, wenn man auf einem solchen parkt.

Wir fahren zurück in den Hauptort Jastarnia und stellen uns hier in den Hafen. Eine gute Entscheidung, der Platz ist gebührenfrei und man kann von hier noch einen Bummel durch den Ort machen.

Nach dem Frühstück gehen wir noch die Mole entlang und an ein kleines Stück Strand in der Danzinger Bucht.

Unser heutiges Ziel ist Danzig. Wir machen auf der Strecke in Puck Halt, gehen an den Hafen und bummeln durch die Altstadt. Unser Weg führt uns auch an die Kirche, hier gibt es eine Überraschung. Um die Kirche herum stehen gut gekleidete Menschen zum Teil mit Plastikblumensträußen in der Hand und hören dem Gottesdienst, der über Lautsprecher übertragen wird, zu. Die Kirche selbst ist, wie wir sehen, komplett voll – es singen Kinder.

Gegen Mittag sind wir in Danzig auf dem Stellplatz. Wir laden unsere Fahrräder aus und erkunden die Stadt per Rad. Vorbei geht es am Fußballstadion in Richtung Westerplatte. Dürfen mit den Fahrrädern aber nicht durch den Tunnel fahren und gelangen deshalb zum Leuchtturm, der gegenüber der Westerplatte liegt. Der weitere Weg mit dem Fahrrad führt uns in die Altstadt bis zur Philharmonie, wo wir am Fluss sitzen um die Sonne und ein Bier zu genießen. Auf dem Weg zurück kommen wir am Denkmal der gefallenen Werftarbeiter vorbei. Die drei großen in Stahl gegossenen Kreuze stehen für die 45 Arbeiter, die am 16. Dez. 1970 bei Streikaktionen erschossen wurden.

Da in Polen kein Feiertag ist, machen wir nach dem Frühstück „große Wäsche“. Dann beginnt unser Bummeltag durch Danzig. Mit der Straßenbahn geht es bis zum Hauptbahnhof – ab dort nur noch zu Fuß.

Wir besuchen alle Sehenswürdigkeiten der Stadt. Vom Bahnhof geht es zum Altstädtischen Rathaus, zur Großen Mühle und der Katharinenkirche. Von dort in die Markthalle und in die Nikolaikirche (hier ist gerade Gottesdienst, so dass wir keine Fotos machen können). Unser weiterer Weg führt uns durch die Dluga und Dlugi Targ (die Straße mit den meisten Sehenswürdigkeiten):

  • Goldenes Tor
  • Georgshalle
  • Uphagenhaus
  • Rechtstädtisches Rathaus
  • Neptunbrunnen
  • Artushof
  • Goldenes Haus
  • Grünes Tor
  • Krantor

Nach dem Durchschreiten des Grünen Tores stehen wir an der Motlawa, an der wir entlang gehen um nach wenigen Metern in die Frauengasse einzubiegen.

Wir besuchen die Marienkirche und besteigen den Turm, bis zur obersten Ebene sind es 410 Stufen!! Der Ausblick von hier ist super schön und die Anstrengung schnell vergessen. Im Restaurant Kubicki (am ehemaligen Fischmarkt) sitzen wir in der Sonne und trinken ein Bier.

Auf dem Rückweg gehen wir noch einmal in die Markthalle um uns mit Fleisch, Käse und Brot einzudecken.

Nach 5 ½ Stunden Stadtbummel sind wir auf unserem Stellplatz zurück und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

Wir möchten noch einen Abstecher in die Kaschubische Schweiz machen und evtl. eine Nacht an einem der schönen Seen verbringen.  Also fahren wir über Kartuzy (wo wir die sehr schöne Klosterkirche besuchen). Weiter geht es nach Chmielno, hier haben wir uns vorgenommen das kleine Keramikmuseum der Familie Necel zu besichtigen, leider ist es heute geschlossen. Wir fahren am Brodno-See entlang. An einer Kreuzung kurz vor Brodnica Dolna hat man normalerweise einen schönen Blick auf Hügel- und Seenlandschaft. Leider hängen die Wolken heute sehr tief. Direkt am Parkplatz befindet sich eine kleine Hütte, davor eine alte Gulaschkanone – hier muss es doch eine gute Suppe geben – und ja so ist es, es gibt Erbsensuppe. Mario bestellt sich also eine Suppe und ich koste davon! Kaum aufgegessen fängt es an zu regnen und bei unserem ersten Regenschauer auf dieser Reise fahren wir weiter. Angesichts des starken Regens mit Hagel verzichten wir darauf den höchsten Berg der Kaschubei (331 m) anzufahren. Bei diesem, gerade schlechten Wetter, beschließen wir doch weiter nach Malborg (Marienburg) zu fahren. Wir fahren auf Straßen, die den Namen „Straße“ nicht verdient haben. Es sind Wege – und das ist noch schön ausgedrückt. Einige Kilometer fahren wir auf einer Piste – unsere Fahrspur besteht auf einer Seite mit Pflastersteinen und Schlaglöchern, die anderen Hälfte der Fahrbahn besteht aus festgefahrenem Sand mit Schlaglöchern. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Nach diesem Geholpere sind wir froh, heil in Marienburg anzukommen. (Als wir in Marienburg ankommen scheint wieder die Sonne, geregnet hat es gerade mal 1 Stunde). Nahe der Burg beziehen wir einen Stellplatz und machen noch einen Spaziergang um die Burg herum.

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