Sonntag, 28.04.2019
Es ist schwülwarm, der Himmel ist grau. Wir machen uns zuerst zu Fuß auf den Weg. An einer Haltestelle des Sightseeing-Busses, kaufen ein Ticket für beide Strecken und verschaffen uns einen Überblick über Alt- und Neustadt. Es geht zum großen Bahnhof, dem Menara Garten, dem Olivengarten, vorbei am Königspalast zum Stadttor Bab Agnaou und vieles mehr. Beim Majarelle- Garten steigen wir aus, den Garten besichtigen wir nicht, denn die Menschenschlange vor dem Ticketschalter ist so lange,
dass wir wahrscheinlich eine Stunde anstehen müssten ☹.
Durch eines der Stadttore gehen wir durch die Souks zurück bis zum Hauptplatz und darüber hinaus zum Tor Bab Agnaou, dieses wollen wir uns doch näher ansehen. Nach stundenlanger Rundfahrt und Rundgang kehren wir zu Gretchen zurück. Gegen 19 Uhr gehen wir noch einmal los und lassen das Gewirr von Menschen auf uns wirken. Das Essen an einem der Stände am großen Platz ist zwar gut, aber auch ein absoluter Touristennepp (machen wir nicht wieder)!
Als wir zu Gretchen zurückkommen, ist es vollkommen eingeparkt, der ganze Parkplatz ist übervoll. Die längsparkenden Fahrzeuge stehen alle mit offener Handbremse und ohne eingelegten Gang, so dass sie, wenn jemand, der zugeparkt ist, rausfahren möchte, einfach weggeschoben werden können.
Montag, 29.04.2019
Wir haben genug von Marrakesch, wir wollen in die Berge. Wir haben uns dazu entschieden über den Tizi-n-Test-Pass (2100 m) zu fahren. Wir programmieren unser Navi mit dem Ort Asni und lassen uns führen – dies stellt sich nach knapp 50 gefahrenen Kilometern als Fehler heraus, wir landen mehr oder weniger in einer Sackgasse (dies hatten wir befürchtet), aber wie heißt es so schön „der Weg ist das Ziel“. Unterwegs kamen wir in den Ort Ouriki – hier war gerade Markttag und wir schlängeln uns durch Menschen mit Eselkarren, kleineren Lastwegen und Mopeds.
Der Weg führt uns dann ca. 12 km zurück und wir können in die richtige Richtung weiter. Es geht durch kleinere Berberdörfer und schließlich eine ganze Zeitlang entlang des Flusses. Der Weg/Straße wird schmal und recht löcherig um nicht zu sagen die Fahrt wird abenteuerlich. Am späten Nachmittag haben wir dann den Pass erreicht und stehen nun auf 2100 m Höhe mit Blick in’s Tal.
Dienstag, 30.04.2019
Der heutige Tag ist gespickt mit Highlights. Er beginnt mit dem strahlend blauen Himmel beim aufwachen und erreicht einen Höhepunkt mit der Straße den Pass hinunter. Ein traumhafter Ausblick nach dem anderen, eine enge Kurve nach der anderen ? und auch ein Schlagloch nach dem anderen. Wir haben Glück auf der Straße ist kaum Verkehr und wir können anhalten wo und wann wir wollen. Überhaupt sind nur wenige Touristen mit Womo’s unterwegs – auf der gesamten Passstraße kam uns nur eins entgegen. Für 50 km Weg benötigen wir fast 3 Stunden, es macht heute einfach nur Spaß! Am frühen Nachmittag erreichen wir Taroudant – eine Kleinstadt, bekannt u.a. für seine vielen Radfahrer. Also parken wir an der Stadtmauer, packen unsere Fahrräder aus und starten unsere Rundtour, zuerst um die Stadtmauer herum und anschließend kreuz und quer durch die engen Gassen innerhalb der Stadtmauer – es ist richtig heiß, macht aber Spaß. Nach einer Kaffee- bzw. O-Saftpause geht’s vollkommen durchgeschwitzt zurück zu Gretchen und weiter Richtung Agadir. Agadir selbst lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und fahren direkt zur Küste nah Tifnite, hier nehmen wir ein Bad im Atlantik. Da wir auf dem Parkplatz nicht übernachten dürfen fahren wir einige Kilometer zurück auf einen kleinen Campingplatz. Das letzte Highlight des Tages: „Wir grillen“ – zum ersten Mal in diesem Urlaub.
Ps.: Schon der frischgepresste Orangensaft lohnt ein Besuch von Marokko!
Mittwoch, 01.05.2019
Im Verhältnis zu gestern ist es heute eher langweilig. Der Himmel ist grau und wir starten spät und fahren bis Tiznit durch. Wir stellen Gretchen an der Moschee ab und laufen zum Altstadttor – an dem einige Polizisten aufgereiht haben – auch hier gibt es eine Demo zum 1. Mai! Wir lassen uns dazu überreden ein Silbergeschäft zu besuchen und kaufen eine Kleinigkeit. Der Bummel mit Einkauf und Kaffeepause ist schnell erledigt. Auf geht es an der Küste entlang bis zu unserem Tagesziel Sidi Ifni. Ein Stopp am Strand von Aglou fällt auch kürzer aus als gedacht, es windet und beginnt zu regnen. Der Rest der Fahrt ist tatsächlich langweilig, tiefhängende Wolken verhindern schöne Blicke. Wir übernachten in Sidi Ifni – und fahren morgen wahrscheinlich in Richtung Wüste, denn das Wetter an der Küste soll die nächsten 2 – 3 Tage schlecht bleiben ☹.
Donnerstag, 02.05.2019
Wir verlassen Sidi Ifni – nachdem wir eine kleine Stadtrundfahrt gemacht haben, bei Regen. Die Landschaft ist recht abwechslungsreich (sofern man etwas sieht, vor lauter Wolken), die Straßen sind es ebenfalls, mal gut ausgebaut und dann wieder Baustelle mit rotem Sand (der auch an unserem Gretchen haften bleibt). Wir passieren Guelmim, eine frühere Garnisonstadt, hier machen wir unseren Tank voll, bevor es Richtung Wüste geht. Bei Bouizakarne wird das Wetter endlich besser und es macht Spaß, bei guter Sicht und Sonnenschein die Landschaft zu bewundern. Teils blühen Kakteen am Straßenrand, dann wieder weite Flächen nur mit Sand und Stein und immer hat man einen guten Blick auf die Berge. Schon von Weitem fällt unser Blick auf unzählige Palmen – wir haben unsere erste Oase vor Augen – eindrucksvoll, mitten im nichts plötzlich grün und einige Lehmhäuser, Menschen sind kaum zu sehen. Kurz vor der Oase Icht biegen wir ab und folgen einem Hinweisschild zu einem Campingplatz. Den sehen wir uns an und beschließen auch gleich zu bleiben und siehe da, wir sind nicht die Einzigen. Als wir übern den Platz laufen treffen wir auf ein Ehepaar aus Deutschland, das mit Wohnwagen unterwegs ist – selbstverständlich gehen wir hin und unterhalten uns. Kurz nachdem wir uns eingerichtet haben kommt ein weiteres Wohnmobil (Unimog) mit einem Paar aus der Schweiz. Die beiden machen es wie wir vor einer halben Stunde – sie kommen um „Hallo“ zu sagen. Da der Campingplatz über einen „gigantischen Pool“ (2 m x 4 m) verfügt gehen wir natürlich auch baden – schwimmen ist nicht – aber man ist danach erfrischt.
Freitag, 03.05.2019
Was soll man zu heute sagen: „Wir fahren ca. 100 km durch die Wüste und kleinere Oasen“. Nein, das ist natürlich nicht alles: Wir fahren vorbei an einzelnen Kamelen und Ziegenherden und was hier total nicht üblich ist wir durchfahren eine mit Wasser gefüllte Furt. Gretchen wurde dadurch aber leider nicht sauberer ☹. Wir erreichen um die Mittagszeit den Ort Tata und einen schönen Platz am Wasser, man mag es kaum glauben. Hier bleiben wir und genießen das „Nichts-tun“. Die Sonne scheint uneingeschränkt vom Himmel und wir haben eine Außentemperatur von 35° und heute Abend noch 25°.
Samstag, 04.05.2019
Wir bleiben in Tata – nehmen unsere Fahrräder und fahren in einen alten Ort am Hügel. Wieder in Tata durchqueren wir den Ort – der größer und sauberer ist als gedacht. Auf unserer Tour kommen wir zum Markt, der für uns ungewöhnlich mit Ziegen- und Schafmarkt beginnt. Die Ziegen und Schafe werden ziemlich grob behandelt, aber das gehört hier zum Leben. Wir kaufen Obst, Gemüse und Fleisch und fahren zurück zu Gretchen. Hier wird erst einmal das Fleisch geschnitten, verpackt und eingefroren (für schlechte Zeiten), dann wird Obstsalat gerichtet, der umgehend verzehrt wird ?. Den Rest des Nachmittags verbringen wir unter unserer Markise und genießen die Wärme und den leichten Wind. Da der Wind heute tatsächlich vollkommen einschläft ist es zum ersten Mal in Marokko möglich, ein gutes Stück Fleisch zu grillen (dazu gibt es gebraten Zucchini und Aubergine). Es ist ein perfekter Abend!