Samstag, 20.04.2019
Heute morgen, wie immer in einem neuen Land steht einkaufen auf dem Programm – dies wurde schnell erledigt. Mehr Zeit nahm der Erwerb einer marokkanischen Sim-Karte und die passende Aufladung dazu in Anspruch. Erst mussten wir ein entsprechendes Geschäft finden, dann mussten wir warten bis es öffnet (heute erst um 11 Uhr). Mit Hilfe eines Angestellten schafften wir es nach mehreren Versuchen, die Sim-Karte und das Guthaben zu aktivieren – zufrieden und dankbar (10 Dirham) für die Hilfe können wir Tanger verlassen. Wir fahren knapp 60 km entlang der Küste bis wir Asilah und nach einer kurzen Rundfahrt durch den Ort, unseren heutigen Stellplatz erreichen. Wir machen noch einen Strandspaziergang und das war‘s dann für heute – Stühle raus und sonnenbaden. Die Besichtigung von Asilah heben wir uns für morgen auf.
Sonntag, 21.04.2019
Um 10.00 Uhr machen uns zu Fuß auf den Weg Asilah zu erkunden. Als erstes geht es in die Medina mit ihren engen Gassen und blau-weißen Hausfassaden. Danach weiter in die Neustadt mit den vielen Obst- und Gemüseständen. Nach drei Stunden haben wir genug gesehen und wir trinken in einem Café am Straßenrand ein Glas Pfefferminztee. Inzwischen ist es recht warm geworden und Mario kann es nicht erwarten im Atlantik schwimmen zu gehen. Nichtstun ist angesagt, wir sitzen in der Sonne und lesen – schön. Spätnachmittag machen wir uns wieder auf den Weg in die Neustadt um essen zu gehen. Das Essen muss verdaut werden und so kommt es zu einem zweiten Spaziergang durch die Medina und in den Hafen – wo es einen schönen Sonnenuntergang zu sehen gibt. Zurück bei Gretchen gibt es noch ein Gläschen Wein – schließlich haben wir Urlaub!
Montag, 22.04.2019
Wir verlassen Asilah in Richtung Rabat – fahren aber nicht auf direktem Weg dorthin. Es geht erst einmal ein kurzes Stück in’s Landesinnere. Nach ca. 20 km biegen wir von der Hauptstraße auf unsere erste Schlaglochstraße in diesem Urlaub. Sie führt uns über ca. 3 km zu den Cromlech von Msoura. Dies sind zwei Steinkreise bestehend aus Monolithen, der höchste von ihnen misst 6 m. Dies ist unsere erste kulturelle Besichtigung. Danach geht es über Dörfer, überall ist ein Gewusel und Markt. In Ksar-el-Kebir machen wir Halt, bummeln über bzw. durch den Markt und gönnen uns ein Mittagessen. Kinder und auch Erwachsene am Straßenrand winken uns freundlich und vielleicht auch etwas neugierig zu. Überall sind Esels- und Pferdekarren unterwegs. Am Straßenrand werden Kartoffeln und jede Menge Obst angeboten. Wir fahren wieder auf die Nationalstraße wieder Richtung Küste. Eigentlich wollen wir einen Übernachtungsplatz vor der Großstadt Rabat, dies gelingt uns leider nicht. Also erreichen wir Rabat und suchen den Platz, der in unserem Womo-Führer mit GPS-Daten angegeben ist – erfolglos, das GPS führt uns mitten in die Stadt. Als wieder raus und auf der Küstenstraße entlang bis wir einen Platz mit Blick auf das Meer finden – und wir auch über Nacht stehen dürfen.
Dienstag, 23.04.2019
Heute Morgen ist es grau – und noch während wir frühstücken fängt es an zu regnen. Wir verlassen unseren Übernachtungsplatz und fahren auf einen Parkplatz in der Nähe der Altstadt, hier warten wir erst einmal bis es etwas aufhört zu regnen. Gegen 12 Uhr starten wir unsere Besichtigungstour in Regenkleidung – die ist auch bitter nötig, denn schon bei Erreichen der Festungsmauer Oudaia-Kasba sind wir nass. Der Bummel durch die Souks wird unterbrochen mit einer Teepause (der Tisch an dem wir sitzen steht einigermaßen trocken). Die Teegläser sind so heiß, dass man sie fast nicht anfassen kann. Der Regen lässt nach und wir gehen durch den „Garden von König Hassan“ zum Mausoleum Mohammeds V, mit den Säulenstümpfen und dem Hassan-Turm. Leider ist eine Besichtigung nicht möglich, alle Tore sind geschlossen und es wimmelt von Polizei und Militär. Kurz darauf finden wir die wahrscheinliche Erklärung: an der Altstadtmauer findet eine Demonstration statt (wofür oder wogegen ist für uns nicht ersichtlich). Inzwischen scheint die Sonne und wir bummeln nach einem kurzen Einkauf zurück zu Gretchen und starten in Richtung Casablanca. Nach mehreren erfolglosen Versuchen einen Standplatz am Meer zu finden, werden wir in Mohammedia (wir wollten schon den Campingplatz anfahren) fündig. Hier stehen wir nun mit Blick auf die Wellen des Atlantik und genießen den Abend.
Ps.: gegessen haben wir in der Altstadt für 2 Euro!
Mittwoch, 24.04.2019
Auf geht’s nach Casablanca – wir wollen zumindest durchfahren, bleiben, etwas anschauen, eigentlich nicht. Im dichten Straßenverkehr von Casablanca fährt neben uns ein PKW mit 4 jungen Männern, sie machen das Fenster auf und rufen uns auf Deutsch „herzlich willkommen“ zu. Wir haben inzwischen unsere Meinung doch geändert und suchen einen Parkplatz, den wir zufällig erst bei der Hassan-II-Moschee, die 5.größte Moschee der Welt, finden. Wir spazieren auf das riesige Gelände der Moschee, die direkt am Atlantik liegt. Wir dürfen als Nichtmuslime die Moschee nur mit einer Führung betreten – wir entscheiden uns gegen eine Besichtigung und auch gegen einen Bummel durch die Medina – wir wollen weiter, von Großstadt haben wir im Moment genug. Nach ca. 150 km entlang der Küste treffen wir auf eine Straße, die zum Meer führt, an deren eine Platz zum Stehen. Es ist 15.00 Uhr und wir beschließen, den Tag hier ausklingen zu lassen. Nach einiger Zeit gesellt sich ein junger Mann aus Heidelberg zu uns, der aber nachdem wir uns lange unterhalten haben, wieder abfährt. Wir sitzen bis nach 18 Uhr draußen – haben sogar zum ersten Mal auf unserer Reise unseren Tisch ausgepackt. Während ich Abwasch mache kommt eine Gruppe junger Männer, sie wollen auf dem Platz Fußball spielen und bitten uns, unser Gretchen etwas mehr an der Seite zu parken, damit nichts passiert. Dieser Bitte kommen wir gerne nach – jetzt haben wir durch das Fußballspiel eine ungewöhnliche Unterhaltung. Gegen 21 Uhr klopft es an unsere Tür und wir werden freundlich aber bestimmt aufgefordert den Platz zu verlassen. Also fahren wir die 18 km bis Azemmour und finden etwas außerhalb der Stadt einen Platz (zum Glück, sehr ruhig).
Donnerstag, 25.04.2019
Wir fahren in die Stadt – gestern Abend haben wir ja nichts mehr gesehen, stellen uns an die Stadtmauer und besuchen die Altstadt und wandern auf der Stadtmauer rundum. Nach dem Genuss von Kaffee verlassen wir Azemmour um El Jadida zu besuchen. Obligatorisch machen wir den Bummel durch die Medina und die Neustadt und besichtigen die „Citerne Portugaise“ (für hiesige Verhältnis teurer Eintritt 6,- € p.P. ) – aber wirklich sehenswert. Unser Mittagessen besteht aus einer Paella und einem Meeresfrüchtesalat – lecker. Wir fahren die Küstenstraße entlang, die Ausblicke auf Steilküste und schäumenden Atlantik veranlassen uns zu einigen Stopps. An der Küste sind viele Salinen, außerdem ist die Gegend sehr fruchtbar und das ganze Gebiet ist landwirtschaftlich geprägt. Unser Ziel für heute ist Oualidia wo wir auf einem Wohnmobilplatz stehen (hier schickt uns keiner weg). Wir haben ein Problem mit unserer Toilette – das wird als erstes behoben wird. Anschließend wandern wir zur Küste, die uns einen atemberaubenden Anblick bietet. Auf dem Rückweg zu „Gretchen“ bleiben wir noch bei einem Austernverkäufer stehen und essen jeder eine Auster ?.
Freitag, 26.04.2019
Wir verbringen den Tag in Oualidia. Das Bad im Meer findet leider nicht statt, es ist zwar sonnig, aber auch stürmisch. Wir holen unsere Fahrräder raus und machen eine erste kurze Radtour (10 km). Danach ist Nichtstun, nur unterbrochen von einem Spaziergang zum Strand, angesagt. Wir sitzen etwas Windgeschützt durch Gretchen in der Sonne. Direkt neben unserem Stellplatz beginnt ein Gruppe junger Schlagzeuger Musik zu machen – eine angenehme Abwechslung. Bei Ali haben wir heute Morgen Essen bestellt: Gemüse, Kartoffeln und Hühnchen, gekocht in einer Tajine (alles zubereitet von seiner Frau). Um 18 Uhr kommt er pünktlich angefahren und liefert unser Essen – es schmeckt super lecker (2 Stunden später holt er die leere Tajine wieder ab).
Samstag, 27.04.2019
Unser heutiges Ziel ist Marrakesch. Erst einmal geht es entlang der traumhaften Steilküste bis Safi. Von da an geht es ins Inland, ca. 160 km. Die Tour führt uns durch flaches, relativ ödes Land, nur unterbrochen von kleineren Dörfern – eine recht langweilige Strecke. Dies ändert sich einige Kilometer vor Marrakesch – der Verkehr nimmt zu und als wir Marrakesch erreichen, wird es sogar ziemlich eng. Wir haben den Tipp bekommen, direkt bei der Koutoubia-Moschee auf den Parkplatz zu fahren. Die Zufahrt zum Parkplatz sehen wir zu spät und so müssen wir im dichten Verkehr eine Möglichkeit finden wieder zurück zu fahren. Da um die Moschee alles Einbahnstraßen sind, müssen wir ein zweites Mal eine Möglichkeit finden um dann auf den Parkplatz zu gelangen. Geschafft ?! Hier in Marrakesch scheint die Sonne und es hat 39° - wir machen uns auf den Weg und haben mit der Koutoubia-Moschee mit ihrem 77 m hohen Minarett einen schönen Anfang. Unweit der Moschee beginnen beim Djemaa el Fna, ein großer Platz mit Gauklern, Geschichtenerzählern und vielem mehr, den Souk. Wir bummeln durch die Gassen, in denen es erstaunlich kühl ist, es gibt vieles zu bestaunen. Bei Einbruch der Dunkelheit besuchen wir ein Restaurant auf dessen Dachterrasse wir zu Abendessen und einen wunderschönen Blick über den Platz haben. Die Stände auf dem Platz haben sich verändert, wo vorher allerlei Nippes präsentiert wurde, stehen jetzt Tische und Bänke, die zu den unterschiedlichen fahrbaren Garküchen gehören – morgen werden wir hier und nicht in einem Restaurant essen! Wir verlassen das Getümmel, setzen uns in ein Straßencafé und beobachten den lebhaften Verkehr: Autos, Mopeds, Fahrräder, Fußgänger und Caleche (meist prachtvolle Pferdekutschen).