Wir fahren ca. 50 km die Küste entlang bis Catania. Wir fahren hier den Campingplatz Jonio an und haben von unserem Platz Blick auf’s Meer mit Felsküste (alles Lavasteine). Der Himmel ist bedeckt und es fängt im Laufe das Nachmittags an zu regnen, abends gibt es überm Meer ein Gewitter bei dem ein Blitz den anderen ablöst.
Heute steht die Erkundung von Catania auf dem Programm und so nehmen wir unsere Fahrräder und los geht es. Als erstes besuchen wir den Fischmarkt und den sich anschließenden Gemüsemarkt. Die Fahrräder schließen wir unter einer Brücke in der Nähe des Eingangs zum Fischmarkt an, die Stadt erkunden wir zu Fuß. Wir wollen auf direktem Weg zum Dom, was unser leider durch unzählige Absperrungen verwehrt wird – der Giro d’Italia startet hier heute eine Etappe. Also erkunden wir zunächst die entfernteren Sehenswürdigkeiten wie: Chiesa di San Franceso d’Assisi, das Benediktinerinnenkloster San Benedetto, das Kloster San Nicolò l’Arena, vorbei am Amphitheater und die Basilica Collegiata. Über die Piazza Università kommen wir zum Piazza Duomo. Die Kathedrale ist vormittags bis 12.00 Uhr und nachmittags erst ab 16.00 Uhr geöffnet. Da wir, wegen des Giro so spät sind, ist sie geschlossen und bis 16 Uhr ist es noch lange, so dass wir von einer Besichtigung absehen. Zurück geht es wieder über Teile des Fischmarktes – es sind noch viele Stände geöffnet und so decken wir uns doch noch mit Fisch – und zwar Thunfisch und Muscheln, ein. Nachdem wir nun fast 5 Stunden in der Stadt waren, treten wir die Rückfahrt an. Zurück bei „Gretchen“ geht es noch vor der „Kaffeepause“ zum Baden.
Heute wollen wir zum Ätna! Gemütliches Frühstück ist angesagt, dann soll es los gehen. Der Stellplatz, bzw. wir sind ziemlich zugeparkt, aber Mario meint er schafft es. Wir stehen unter einem Metallgerüst, die ersten Meter rückwärts sind ok – Mario fährt vorwärts und es kracht. Ich stehe hinter dem Wagen und so denke ich, er hat vorne den Stromkasten touchiert – weit gefehlt, ich habe vergessen das vordere Oberlicht zu schließen und das Oberlicht ist gegen eine Querstange gekracht ☹ (Jetzt ist ein Riss drin!!) – dafür gibt es das Wort: Schei……!!!!!! (Jetzt können wir nur hoffen, dass es nicht reinregnet, bzw. wenn wir es mit Panzerband kleben, dass es hält.) Und gebracht hat es auch nicht, denn wir kommen nicht raus. Die jungen Leute, die hinter uns stehen packen aber auch und so warten wir, bis diese soweit fertig sind, dass wir den Platz verlassen können.
Um 12.30 Uhr – nach Stopp-and-Go in Catania, kommen wir auf dem Parkplatz des Rifugio Sapienza an. Wir ziehen lange Hosen, Jacken und Wanderschuhe an und los geht es zur Gondel. Wir buchen ein AI-Ticket, d.h. mit der Gondel hoch auf 2.500 m und anschließend mit einem geländegängigen Bus zum 3.000m hoch gelegenen Torre Filosofo. Jetzt beginnt eine geführte Wanderung, der Blick auf den aktiven Ätna ist überwältigend. Lt. unserem Führer spuckt er alle 2 Minuten eine schwarze Rauchwolke mit Gestein aus. Die schwarzen Wolken sind beeindruckend, der Wind hier ob bläst kräftig und es hat gerade mal 6° - um es in Worte zu fassen, es ist ungemütlich hier oben. Trotzdem sind wir froh, dass wir die Tour gemacht haben. Die Gondelbahn hat wegen des starken Windes den Betrieb eingestellt und so fahren wir mit dem Geländebus hinunter zum Parkplatz – um es in Marios Worte zu fassen – toll, siehst du wir brauchen einen Allrad ?. Wir bummeln an Souvenirgeschäften vorbei und wandern noch zum 1986 ausgebrochenen Krater Silvestro. Als wir diesen umrundet haben besuchen wir eine kleine Bar/Souvenirshop und trinken ein Vulkano-Bier. Wir bekommen zum Testen einen Schnaps mit 70 Umdrehungen und einen superfeinen Pistazienlikör. Wir kaufen zwei kleine Fl. Likör und eine kleine Fl. Feuerwasser (je 6,- €) und bezahlen für unser Vulkano-Bier, je Fl. nochmal 6,-€. Die Überlegung Essen zu gehen schminken wir uns angesichts der Preise ab – wir kochen selbst. Sitzen mit einem grandiosen Blick auf die unter uns gelegene Ebene und lassen „Gretchen“ vom Wind durchpusten!
Mario wacht in den frühen Morgenstunden auf, es ist kalt er macht die Heizung an!! Heute früh machen wir noch eine Kraterwanderung hoch zum Krater La Capannina, der 2001 entstanden ist. Der Aufstieg ist nicht wirklich lang, aber sehr steil. Oben angekommen haben wir angesichts eines strahlend blauen Himmels mit Sonnenschein einen tollen Blick auf die tiefer gelegenen Krater. Wir fahren weiter und kommen bei Zafferana Etnea an den Osthang des Ätnas. Von hier geht es in den Naturpark Ätna Nord. Wir machen Stopp beim Rifugio Citelli und fahren weiter zum Piano Provenzana (der Hotspot des sizilianischen Skisports). Diese Seite des Ätnas ist mehr mit erkalteten Lavaströmen übersät und hat keine so großen Krater, aber fast egal wo wir sind, wir sehen ihn eine Rauchwolke ausspucken. Überall gibt es Reben – wir wollen Wein kaufen (vergebens, wir sind wieder einmal zur falschen Uhrzeit im Bereich der Weingüter). Egal wo wir hin kommen – alles ist zu! Über das mittelalterliche Randazzo (wo wir einen Bummel machen) geht es nach Bronte. Bronte gilt als das Mekka des Pistazienanbaus, es ist immer noch Siesta – und auch hier ist ein Einkauf nicht möglich ☹ - schlechtes Timing. Jetzt machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz - im Reiseführer ist das „Weingut Fontana del Cherubino“ angepriesen, es soll ein Pool geben und man soll Produkte aus eigener Herstellung kaufen können sogar Essen am Abend soll möglich sein. Wir geben die Koordinaten ins Navi, und sind an der Zufahrt zum Weingut bereits vorbei gefahren – kein Problem das Navi findet einen anderen Weg. Es wird eng, sehr eng – in einer Kurve steige ich aus, da der Weg nicht einsehbar ist – es geht steil hinab. Ich gehe zurück, sage Mario, dass es meiner Meinung nach für uns zu steil und zu eng ist. Mario zweifelt und schaut ums Eck – sein Kommentar: Was hast du denn, ist doch eine normale Straße. Also wird gefahren, noch einmal links abbiegen und wir sind da. Die freundliche Jasmine begrüßt uns, ja wir können hier stehen – Essen leider nicht das Restaurant ist geschlossen. Sie zeigt uns wo wir stehen können (habe ich schon erwähnt, dass mir alles zu eng ist und Mario nicht?)! Also rauf auf den Platz und wir stehen zugegebenermaßen sehr schön und genießen die Ruhe. Jasmine führt uns noch über das Gelände und erklärt bzw. zeigt uns, was alles angebaut wird (Zitronen, Orangen, Kakteen, Oliven, Granatapfel, Rosmarin, Lavendel und vieles mehr). Wir drehen noch eine Runde über das sehr große Gelände, kehren zurück zu „Gretchen“ und machen es uns gemütlich. Traumhaft – wir stehen ganz alleine!
Ich wache bereits um 6.30 Uhr auf (habe bis dahin gut geschlafen), aber jetzt ist Schluss – mir gehen alle möglichen und unmöglichen Szenarien durch den Kopf wie wir von hier wieder wegkommen – ob wir überhaupt von diesem Platz wieder runter kommen ohne Schaden zu nehmen, und ob wir nicht zu breit und zu lang sind um die Kurven und die Straße bis zum Ort zu meistern. Ist ja klar, dass Mario mich auslacht und als Angsthasen betitelt. Wir frühstücken gemütlich, Mario probiert seine Drohne aus, dann geht es los. Ich gehe voraus, Mario kommt mit Schwung über den unbefestigten Untergrund, die Reifen drehen durch – beim zweiten Anlauf kommt er hoch (meine Bedenken werden nicht weniger, da wir noch nicht einmal aus dem Weingut raus sind). Es funktioniert, wir stehen auf der Straße (bzw. dem Weg), verabschieden uns von Jasmine und los geht’s. Von hier aus ist es tatsächlich problemlos, da wir nicht mehr den steilen Weg von gestern fahren, sondern relativ moderat auf einer annehmbaren Straße in den Ort kommen. Hier verfahren wir uns noch einmal und stehen plötzlich da, wo wir gestern auf den steilen Weg zum Weingut kamen – also umdrehen. Wir finden die richtige Ausfahrt und fahren auf der gut ausgebauten (und am Straßenrand völlig zugemüllten Straße) in Richtung Catania. Hier machen wir einen Einkaufstopp, der sich auch gelinde gesagt als Hereinfall entpuppt, 2 Lebensmittelgeschäfte- 1 Stunde Einkaufszeit – und nicht annähernd das, was ich wollte. Mario kauft unterdessen an einem Stand Gemüse, das uns für die nächste Woche reicht.
Jetzt nichts wie raus aus der Stadt. Wir fahren vorbei an Syrakus, denn wir wollen noch baden. Eine geeignete Stelle finden wir am Rande des Ortes Arenella. Hier finden wir einen Platz zum Stehen und Baden. Der Bummel entlang der Küste ist obligatorisch, Lokale gibt es auch hier nicht und so wird auch heute Abend gekocht!! Inzwischen haben sich zwei weitere, kleinere Womos zu uns gesellt und so sind wir nicht ganz alleine.
Heute fahren wir ein paar Kilometer zurück nach Syrakus, hier wollen wir im Hafen stehen. Wir fahren den Hafen an, aber für Womos ist das Stehen hier nicht erlaubt. Wir überlegen, wegen Nachsaison, trotzdem hier zu parken. Wir gehen das Risiko eines teuren Strafzettels nicht ein und fahren den ausgewiesenen Stellplatz an, dieser ist sehr teuer, aber auch relativ zentral. Da die Sehenswürdigkeiten in der Stadt weit auseinanderliegen, machen wir die Tour mit den Rädern. Direkt am Weg liegt die auffällige Kirche Santuario d. Madonna, die im Inneren recht schmucklos wirkt, aber am Mittelpunkt eine gigantisch Höhe aufweist. Von hier bis zum archäologischen Park „Neapolis“ sind es nur wenige Minuten. Die Fahrräder werden angeschlossen und wir machen uns zu Fuß auf den Park mit seinen vielen Ausgrabungen zu erkunden. Die Grotta die Gordari, das Ohr des Dionisio, das Teatro Greco sowie die Arena sind die Höhepunkte dieser Erkundungstour. Jetzt durchqueren wir die Neustadt um in die Altstadt zu kommen, die auf einer Halbinsel liegt. Wir radeln, bzw. schieben unsere Räder an der Küste entlang bis zum Fort und dann kreuz und quer durch die Altstadt mit ihren verschiedenen Kirchen und dem Papyrusmuseum bis wir zum großen Domplatz mit seiner Kathedrale kommen. Nach einer Pause in einer Kneipe in einer der vielen Altstadtgassen machen wir uns auf den Rückweg zu „Gretchen“. Es ist inzwischen 15 Uhr und wir beschließen unsere Badesachen zu packen und an den kleinen Strand im Hafen zu fahren. Dort angekommen stehen 5 Womos auf dem Parkplatz und wir bedauern schon fast nicht hier geblieben zu sein. Doch noch während wir am Strand liegen kommt die Polizei angefahren und alle Womos müssen ihren Platz räumen – also haben wir doch richtig gehandelt. Abends machen wir uns wieder mit den Rädern auf den Weg in die Altstadt um Essen zu gehen – die Altstadtgassen sind mit Menschen gefüllt, und es ist ein reges Treiben. Zurück trinken wir neben „Gretchen“ noch ein Gläschen Wein und bekommen überraschend Besuch von einer kleinen schwarzen Katze, die unvermittelt auf Marios Schoß springt und es sich dort gemütlich macht..
Heute ist die Anaposchlucht unser Zwischenziel. Die Straße ist eng, aber doch gut zu fahren, es spitzt sich allerdings vor dem Eingang der Schlucht zu, die Parkplätze entlang der Straße sind alle schon belegt. Mario schickt mich vor um zu schauen ob es für uns eine Wendemöglichkeit gibt – ein Mann, der am Eingang zur Schlucht steht winkt mir zu und bedeutet mir, dass er hier, ganz vorne wenden kann, ich vertraue ihm und winke Mario nach vorne. Dieser freundliche Herr stellt sich hinter unser „Gretchen“ und ich stelle mich vorne hin und so winken wir Mario vor und zurück, bis er es geschafft hat umzudrehen. Wir fahren gut einen Kilometer zurück bis wir einen geeigneten Platz zum stehen gefunden haben. Nun beginnt unsere Wanderung, am Eingang werden unsere Namen und die Uhrzeit sowie unsere Körpertemperatur notiert. Bei schönstem Sonnenschein und 33° wandern wir knappe 3 Stunden durch die Schlucht immer wieder vorbei an kleinen Badegumpen, die alle mit Menschen belegt sind. Auf dem Rückweg finden wir dann auch eine kleine Stelle, an der wir unsere Arme und Beine im frischen Nass abkühlen. Zurück versuchen wir erst einmal frische Luft in unser Auto zu bekommen und machen ein kleines Vesper. Los geht es – in eine schmale Straße, hier steht zum Glück am Anfang ein Mann der uns abwinkt – wir kommen hier nicht durch und so hilft es Mario beim Wenden, in dem er ihn hin und her dirigiert. Wir fahren zurück auf die Hauptstraße und fahren nach Sortino, von wo aus wir nach Noto fahren wollen. Doch die Straßen werden zu eng und so beschließt Mario schweren Herzens zurück in Richtung Syrakus zu fahren. Es ist schon 17 Uhr als wir in Avola ankommen und so suchen und finden wir einen Stellplatz/Parkplatz mit Meerblick. „Gretchen“ abstellen und Baden!!! Heute gibt es zum Abendessen die Reste vom Freitag ?.