Weltenbummler
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Görlitz, Ostsee, Nordsee 06.2020

Aufgrund der Coronapandemie wurden unsere gesamten Pläne über den Haufen geworfen. Unsere geplante Reise nach Kanada muß auf hoffentlich 2021 verschoben werden.

Die erste Möglichkeit wieder zu Reisen nutzen wir, um Freunde und Bekannte zu besuchen. So machen wir uns Anfang Juni auf den Weg

nach Görlitz. Da hier im Krieg wenig zerstört wurde, konnte man in den Jahren nach dem Mauerfall viele Gebäude wieder sehr schön restaurieren.

 

Unser weiterer Weg führte uns über Berlin an die Ostsee. Dort war die erste Station die Insel Poel.

 

Der Küste folgend kommen wir über Wismar, Lübeck , Kiel, Eckernförde zum Ostseebad Damp.

Samstag, 13.06.20

Als wir heute Morgen aufstehen, regnet es und so lassen wir uns mit dem Frühstück richtig viel Zeit. Um ½ 12 richten wir dann doch unsere Räder und fahren auf dem Radweg entlang der Küste nach Damp und von dort durch das Naturschutzgebiet nach Schönhagen, Olpenitzdorf (sehr schöner, beschaulicher Ort, leider ohne Kaffee) und nach Kappeln. Kappeln ein schönes Städtchen am Beginn der Schlei. Im Hafengebiet suchen wir uns ein Café und setzen uns unter einen großen Sonnenschirm. Der Himmel zieht sich in kurzer Zeit zu und es beginnt zu Regnen und ein gehöriges Gewitter zieht auf – aber wir sitzen ja einigermaßen trocken. Blöde nur – es hört nicht auf zu regnen – und so beschließen wir nach einiger Zeit doch, trotz Regen und Gewitter, den Rückweg anzutreten. Unser Plan ist, den direkten Weg (also entlang der Hauptstraße auf dem Radweg) zu nehmen. Leider verlieren wir den Weg kurzfristig aus den Augen und machen deshalb einen kleinen Umweg, was weiter nicht schlimm ist, denn nass und dreckig sind wir sowieso. Nach gefahrenen 40 km, davon mindestens die Hälfte im strömenden Regen sind wir wieder zurück. Spass gemacht hat es trotzdem!! Nach kurzer Zeit sind zumindest wir wieder trocken und trinken auf den schönen, nassen Tag bereits um 17 Uhr das erste Glas Wein.

Sonntag, 14.06.20

Wir starten relativ früh und haben nur ca. 60 km nach Flensburg, wo wir so rechtzeitig ankommen, dass wir noch einen Platz für unser „Gretchen“ direkt am Wasser finden. Mit dem Fahrrad erkunden wir, bei schönstem Wetter, Flensburg. Erst raus aus der Stadt zur Marineschule – die Gebäude der Schule sehen aus als wäre es eine alte Schloßanlage. Wir fahren zurück, entlang der Förde zur Hafenpromenade und Altstadt – Kaffeepause! Weiter geht es aus der Altstadt hinaus, immer am Wasser entlang, wo es sogar vereinzelt Strände gibt und auch schon ein paar wenige Leute im Wasser sind (brrrrrr).

Nun geht es zurück – aber nicht direkt – wir machen Stopp an einer der vielen Hafenbars um Kraft für den Weg zurück zu tanken!

Nun sitzen wir wieder neben unserem „Gretchen“ mit Blick auf das Wasser, in der Sonne – herrlich.

Heute Abend wollen wir essen gehen und so starten  wir um 19.00 Uhr wieder mit unseren Rädern in Richtung Stadt. In der Brauereigaststätte Hansen finden wir Platz und genießen ein feines Abendessen und ein naturtrübes Bier.

Zurück bei „Gretchen“ genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

Von Flensburg geht es direkt zur Nordsee. 70 km nach Dagebüll. Direkt hinter dem Deich finden wir einen kleinen Stellplatz. Super gelegen um von hier kleine Ausflüge zu machen.

 

Dienstag, 16.06.20

Es ist super windstill und wir frühstücken zum ersten Mal in diesem Urlaub draußen. Die Sonne hat schon kurz nach 8 Uhr sehr viel Kraft. Es ist so schön hier, dass wir beschließen noch einen Tag zu bleiben. Wir gehen direkt nach dem Frühstück in die Nordsee schwimmen, danach packen wir unsere Fahrräder aus und los geht es – den Deich hoch und nach wenigen Metern stehen wir vor einer Absperrung (Baustelle). Also wieder zurück, wir fahren kreuz und quer durch Dagebüll bis wir einen Weg zum Deich finden – und stehen wieder in der Baustelle, die jetzt jedoch nicht komplett abgesperrt ist – also fahren wir durch und haben dann endlich den Weg gefunden, den wir fahren wollten. Das Wasser der Nordsee hat sich wieder zurückgezogen und die Vögel (Möwen, Austernfischer) stochern im Watt herum. Auf dem Deich müssen wir immer wieder um die vielen Schafe herum fahren und mehrmals absteigen um Tore zu öffnen. Wir fahren bis Schlüttsiel  und kehren dann wieder um. Als wir auf dem Rückweg sind fliegt eine Schar Graugänse über uns hinweg und landet anschließend im Watt, wir bleiben stehen und beobachten die Tiere, die eine beachtliche Größe haben. Ein paar von ihnen werden aufgeschreckt und Mario erwischt diese beim Abflug mit der Kamera. Als wir zurück bei „Gretchen“ sind, machen wir es uns gemütlich, genießen die Sonne und das schöne Wetter. Ich habe Lust auf einen Aperol Sprizz und so machen wir am späten Nachmittag einen kurzen Spaziergang und setzen uns auf ein Getränk in eine Gaststätte. Wir haben Melanie und Thomas zum Grillen eingeladen – Voraussetzung hierfür war jedoch, dass sie Stühle mitbringen (die beiden fahren tagsüber nach Niebüll und kaufen sich Klappstühle) und so sitzen wir abends bei uns und grillen.

Von Dagebüll geht über Niebühl nach Husum. Hier wollen wir ein Bummel durch die Altstadt machen.

Donnerstag, 18.06.20

Wir fahren nach dem Frühstück nach Büsum. Bummeln durch den Hafen und entlang der Uferpromenade und wieder zurück, danach durch die „Shoppingmeile“ von Büsum – hier muss es selbstverständlich ein Eis geben. Inzwischen verlassen wir keinen Ort ohne ein Eis gegessen zu haben. Wir wandern an der Mole zurück und kaufen an einem kleinen Stand 1 Liter Krabben und anschließend in einer großen Fischräucherei jede Menge Fisch (Bratrollmops,  Seelachs, Heilbutt, Rollmops, Stremellachs). Zurück bei „Gretchen“ möchte ich eigentlich weiter fahren – Mario frägt, ja hast du denn keinen Hunger, doch habe ich! Also beginnen wir unsere Krabben zu pulen. Gleich zu Beginn machen wir ein Brötchen in den Backofen – dass dieses ja fertig ist, wenn die Krabben gepult sind – um es vorweg zu nehmen, das Brötchen war schon wieder kalt!

Wir beginnen kurz vor 12 Uhr zu pulen und nach 2 Stunden sind wir fertig.  Während dieser 2 Stunden haben wir abwechselnd geschimpft, geflucht und dann auch wieder gelacht (Krabben pulen ist ja so einfach – Kopf leicht mit Daumen und Zeigefinger festhalten, mit der anderen Hand den Schwanz fassen und mit einer Drehung den Panzer abziehen, danach das Krabbenfleisch aus dem Kopf ziehen) – einfach ist anders . Nach diesen 2 Stunden gemeinsamer Arbeit konnten wir dann endlich unser Krabbenbrötchen genießen!!! Kein Krabbenbrötchen in unserem Leben hat jemals so gut geschmeckt!

Wir fahren weiter in Richtung Brunsbüttel, auf dem Weg dorthin machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Speicherkoog, Meldorfer Hafen, wo sich ein schöner Stellplatz befindet. Wir entschließen uns jedoch weiter zu fahren und so erreichen wir Brunsbüttel.

Rückfahrt ist angesagt. Hansestadt Stade wird besichtigt. Auf einem Stellplatz am Leeser See finden wir einen sehr schönen ruhigen Übernachtungsplatz. Von dort ging es dann direkt heimwärts.

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