Freitag, 08.10.
Es ist wieder fast wieder windstill und der Himmel ist bedeckt, so dass die Mücken in Scharen unterwegs sind. Wir haben so viel Sand und Schmutz im Auto, dass ich nass putze, während Mario sich um unser Abwasser und Frischwasser kümmert und die Scheiben reinigt. Dann geht es endlich los, wir fahren, entlang des Ebro, der Sonne entgegen. Wir kommen durch Tortosa (die Besichtigung der Altstadt heben wir uns für später auf) um wenige Kilometer hinter Xerta den Assut, ein riesiges Ebrostauwerk anzuschauen. Die heutige Anlage stammt aus dem Mittelalter und geht auf arabische Arbeit zurück. Es staut den Ebro diagonal auf einer Länge von 310 m und leitet einen Teil der Wassermassen in Seitenkanäle, die 1860 bzw. 1912 angelegt wurden. Die Bergwelt gefällt uns und so beschließen wir, nicht nach Tortosa zurück, sondern weiter in die Berge zu fahren. Kurz vor Gandesa biegen wir ab und kommen über Arnes nach Valderrobres. Der Blick auf den Ort verspricht eine schöne „Altstadt“. Wir überqueren den Fluss Matarrana und erblicken einen Womo-Stellplatz – und so haben wir in Valderrobres unser Tagesziel erreicht. Die Altstadt mit ihren kleinen, schmalen Gassen gefällt uns sehr gut und wir „erklimmen“ die Erhöhung oberhalb des Zentrums, wo Burg und Kathedrale (leider geschlossen) eine Einheit bilden. Um diesen Bereich herum wurde eine schöne Anlage mit Sitzbänken errichtet – die zum Ausruhen und genießen der Aussicht einladen. Nach dem Essen machen wir uns noch einmal auf den Weg, um die Atmosphäre dieses schönen Ortes bei einem Gläschen Wein aufzunehmen.
Samstag, 09.10.
Unser Stellplatz am Fluß hat sich über Abend gefüllt – es ist knuffig eng geworden.
Wir starten um 10 Uhr und erreichen Monroyo nach wenigen Kilometern. Monroyo ist in Spanien bekannt für seine Rinder- und Schweinezucht, im Sommer riecht es hier anscheinend auch entsprechend. Am Ortseingang stellen wir „Gretchen“ ab und machen uns zu Fuß auf den Weg den Ort zu erkunden. Der höchste Punkt in dieser Gegend ist der Kirchturm, der über den Ort ragt. Weiter geht es, wir haben als nächstes Ziel auf unserem Navi Umbria eingegeben – auf unserer großen Straßenkarte ist dieser Ort aber nicht zu finden! Wir erreichen gegen Mittag den Ort Morella. Morella, ein Ort aus dem Mittelalter ist bekannt für seine Burg, die hoch über die Stadt ragt. Wir bezahlen 2,50 € p.P. und erklimmen und erkunden die Burg mit ihren Gängen und in den Fels gehauenen Räumen. Ein tolles Erlebnis mit vielen Eindrücken. 2 Stunden später ist die Burg ausreichend erkundet und wir bummeln durch den Ort. Uns kommt eine Gruppe Musikanten mit riesigen Figuren entgegen. Ein Fest in der Stadt? Nein, wir finden für diesen „UMZUG“ keine Begründung. Nach unseren Erkundigungen im Internet findet am 3. Sonntag im August ein Fest mit Umzug der Figuren statt!!??
Für uns geht es nun weiter nach Umbria ? – es ist kein Wunder, dass der Ort auf unserer Straßenkarte nicht verzeichnet ist – wir durchfahren das Ortszentrum, ohne ein Haus gesehen zu haben. In Cantavieja biegen wir in Richtung Allepuz!!! Die Fahrt führt uns durch Schluchten, Berge und über Pässe und wir erreichen mehrfach eine Höhe von 1600 m. Ca. 11 km vor Allepuz finden wir einen tolle Platz mit grandioser Aussicht. Hier bleiben wir und genießen die letzten Sonnenstrahlen und einen schönen Sonnenuntergang!!
Sonntag, 10.10.
Wir sind über Nacht alleine geblieben, kein Mensch hat uns gestört. Als wir aufwachen ist es sehr kalt, im Womo haben wir 12° und draußen sind es gerade mal 4° - das bedeutet: wir machen die Heizung an. Heute ist ein „Reisetag“, wir fahren durch die Berge und bewegen uns lange Zeit auf einer Höhe von 1.400 – 1.500 m. Allepuz ist er erste Ort durch den wir heute fahren, hier gibt es nichts Nennenswertes, allein der Name wird uns in Erinnerung bleiben. Wir überqueren drei Pässe und kommen an 2 Skigebieten vorbei. Die Straßen sind leer und gut zu fahren. In den manchen Dörfern ist richtig was los, die Leute sitzen in den Cafés und Bars am Straßenrand. Auf einer Passhöhe legen wir eine Pause ein, machen einen Spaziergang und beschließen, auf Pilzsuche zu gehen. Das ist nicht so einfach wie zu Hause, denn überall stehen kleine und große stachlige Büsche. Nach einiger Zeit geben wir auf, insgesamt hat Mario 5 Pilze gesammelt, von denen sind 2 so wurmig, dass wir sie wegwerfen, die anderen sind gut. Wir fahren bis Valencia und erreichen die Stadt gegen 16 Uhr. Wir durchqueren sie kreuz und quer auf der Suche nach einem Platz zum Übernachten – erfolglos. 2 Stunden später geben wir auf und fahren in Richtung El Saler, dort soll es einen Stellplatz bzw. Campingplatz geben. Auf dem Weg dorthin erblicken etwas abseits ein Womo – vielleicht eine Möglichkeit für uns? Wir biegen ab und kommen weniger später an einen großen Parkplatz, wo im hinteren Bereich, nur durch eine Promenade vom Strand getrennt, ein Womo und ein Kleinlaster stehen. Wir stellen uns dazu – und haben somit unseren Übernachtungsplatz gefunden. Im Laufe des Abends gesellen sich noch 3 weitere Fahrzeuge dazu.
Montag, 11.10.
Heute gibt es nach dem Frühstück wieder einmal ein Bad im Meer – einfach herrlich. Anschließend machen wir uns mit den Rädern auf den Weg nach Valencia. Der Radweg in die Stadt ist super gut angelegt und so kommen wir auf direktem Weg am riesigen Aquarium, der Oper u.a. Kunst- und Kultureinrichtungen vorbei. Allein die Gebäude hinterlassen einen großartigen Eindruck. Wir fahren durch den Park und kommen so auf fast direktem Weg in die Altstadt. Von Valencia mit seinen alten, prunkvollen hohen Gebäuden sind wir schwer beeindruckt. Die Fassaden sind mit Türmchen und Figuren verziert. Über die Markthalle Colon (Restaurantmarkthalle), die Stierkampfarena und den danebenliegenden Bahnhof gelangen wir in die Altstadt. Am Platz vor dem Rathaus stellen wir die Fahrräder ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Das historische Rathaus ist für Besucher geöffnet – wir gehen hinein und gelangen über eine Marmortreppe zum „neuen Balkon“ und von dort in den Ballsaal (hier wünscht man sich einmal im Leben zu tanzen!). Die großen Kristallleuchter, die von der bemalten Decke herunterhängen, und ein Fliesenboden lassen der Fantasie freien Lauf. Von diesem Raum aus geht es weiter in das Museum und von dort in den Plenarsaal. Unser weiterer Weg führt uns nun zur Markthalle – schade, dass wir hier nicht einkaufen können. Diese Markthalle beeindruckt nicht nur mit seinem Angebot an Produkten sondern auch durch sein Dach, das mehrere Kuppeln hat. Da für die Besichtigung der Kathedrale und weiterer Kirchen, ein stattliches Eintrittsgeld fällig ist, sparen wir uns den Besuch und machen nur Fotos der Fassaden. Wieder bei unseren Rädern angekommen machen wir uns auf Weg zurück zu unserem „Gretchen“. Der Besuch und Bummel durch Valencia mit seiner Altstadt war ein bisher das schönste und beeindruckendste Erlebnis.
Dienstag, 12.10. – Nationalfeiertag – Reisetag
Wir legen heute 330 km zurück und kommen unserem eigentlichen Reiseziel ziemlich nahe. Von Valencia aus fahren wir über das Inland, Murcia - Lorca nach Aguilas. Der Stellplatz ist nur einige hundert Meter vom Meer entfernt bietet alles was wir brauchen. Wir gehen an den Strand – Mario geht baden mir sind die Wellen zu hoch.
Mittwoch, 13.10.
Wir machen uns mit den Fahrrädern auf den Weg, den Ort Aguilas zu erkunden – er gibt, außer einer schönen Strandpromenade, nichts her. Oberhalb de Ortes ist eine Burg – wir finden die Zugangsstraße jedoch nicht – wir suche auch nicht weiter – der Blick auf den Ort kann nicht toll sein. Wir fahren zurück, packen unsere Badesachen und fahren mit den Rädern in die nächste Bucht zum Baden.
Donnerstag, 14.10.
Heute geht es nach Andalusien. Wieder einmal suchen wir uns eine kleinere Straße die uns durch eine karge Landschaft, Sierra de Las Estancias, führt. Bis nach Velez Rubio sind wir so ziemlich allein auf der Straße. Wir kommen in dem Ort an – ich hatte in diesem Ort eine Burgbesichtigung geplant – eine Burg gibt es hier leider nicht ☹. Einen Spaziergang machen wir trotzdem – dann geht es weiter nach Velez Blanco – hier befindet sich auch die zu besichtigende Burg des Markgrafen Los Vélez !! Von hier aus geht es dann erst recht durch die Pampa, Sierra Maria, – eine Hochebene mit kleinen seitlichen Schluchten. Interessant auf dieser Strecke sind die in den Fels gehauenen Höhlen, die als Wohnraum dienen bzw. dienten. Das eine oder andere Mal kommt aus einem Fels ein schmaler Kamin – was schon Eindruck macht. Der Verkehr wird mehr, es kommen uns Autos, ja sogar ein Lastwagen, entgegen. Wir erreichen Cúllar Baza, wo wir einen geeigneten Übernachtungsplatz finden.